Interkulturelle Medienwissenschaft und Kulturkonflikt
In: Grundlagentexte zur transkulturellen Kommunikation, p. 67-94
In seinem Artikel legt der Autor die Perspektive einer "sozial- und kulturwissenschaftlich fundierten Medienwissenschaft" auf Fragen des Interkulturellen dar. Hierbei kontextualisiert er deren Verständnis von interkultureller Kommunikation in der Entwicklung der verschiedenen, in der Medienwissenschaft zusammen findenden Disziplinen, insbesondere im deutschsprachigen Raum. Zunächst versucht er die Begriffe "interkulturelle Kommunikation" und "interkulturelle Medienkommunikation" zu definieren, um darauf aufbauend darzulegen, wie Fremde in den Medien, hauptsächlich im Fernsehen, präsentiert werden und wie präsent sie sind. Hier zeigt sich, dass die Massenmedien die deutschen Adressaten zur interkulturellen Kommunikation nicht ermutigen. Daraufhin geht er der Frage nach dem Medienangebot für die ausländischen Mitbürger und ihrer Nutzung aus historischer und gegenwärtiger Sicht nach. Im Kern konstatiert er, dass Medien - trotz vielfältiger wissenschaftlicher Untersuchungen, die auf das Problem hinweisen - bis heute durch problematische Repräsentationen anderer Kulturen geprägt sind, insbesondere in Bezug auf den Islam. Um Kulturkonflikten vorzubeugen, ist ein stärkeres wissenschaftliches und praktisches Gewicht auf "Konflikt- und Entwicklungskommunikation" notwendig. (RG)