Buch(elektronisch)2013

Demokratische Elemente und Gewaltenteilung im islamischen Staatsorganisationsrecht

In: Beiträge zur Politischen Wissenschaft, 176

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Abstract

Der Autor stellt Kernbereiche des islamischen Staats- und Staatsorganisationsrechts dar, hebt dabei dessen Einfluss auf das Staatsrecht von einigen ausgewählten Territorial- bzw. Nationalstaaten, die sich als islamisch definieren, hervor und zeigt Gemeinsamkeiten mit westlichem Staatsrecht und Staatsrechtsverständnis auf. Hierdurch wird bewiesen, dass in der islamischen Staatenwelt eine strenge Trennung von Religion und Staat – wie im Westen praktiziert – nicht notwendig ist, um fundamentale Rechte für Individuen zu gewährleisten und rechtsstaatliche Strukturen und Institutionen zu etablieren. In diesem Kontext werden die sharia-relevanten Teile des Staatsrechts unter Heranziehung sunnitischer, schiitischer, traditioneller und liberaler Ansichten herausgearbeitet. Dabei wird nicht nur auf die Werke von klassischen Juristen, sondern auch auf neuzeitliche Arbeiten zurückgegriffen. Außerdem werden neuzeitliche Kodifizierungen bzw. Verfassungen von Staaten, die sich als islamisch definieren, unter dem Aspekt untersucht, wie sie die sharia-relevanten Teile, die sich auf das Staatsrecht beziehen, umsetzen. Dalınç Dereköy versucht nicht zwingend die Vereinbarkeit von westlich-liberaler Demokratie und Islam zu beweisen, sondern hebt hervor, dass im islamischen Staatsverständnis Staatsformen hergeleitet werden können, die islamische Demokratieformen – mithin sui generis-Demokratien – darstellen. Es existiert ein Kernbereich im westlichen- und im islamischen Staats- und Staatsorganisationsrecht. Allerdings ist fraglich, ob diese Kernbereiche Parallelen enthalten. In dieser Arbeit wird die Hypothese aufgestellt, dass zwischen westlichem und islamischem Staats- und Staatsorganisationsrecht mehr Gemeinsamkeiten bestehen als auf den ersten Blick erwartet. Dereköy hebt hervor, dass im Westen der ideale Staat als Demokratie verstanden wird, die in jeglicher Hinsicht Individualfreiheiten gewährt und in dem die Religion im Zweifelsfall in die private Domäne des Individuums gedrängt wird. Spiegelbildlich zeigt er auf, dass die islamische Welt das Potential hat ein eigenes Staatssystem zu entwickeln, in dem diese Ziele verwirklicht werden und das im Einklang mit der Religion steht, ohne diese völlig auszuhöhlen oder aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Dalinç Dereköy ist 1978 geboren. Sein Abitur machte er am Düsseldorfer Goethe Gymnasium. Von 1998–2004 studierte Dalinç Dereköy Rechtswissenschaften an den Universitäten in Bremen und Düsseldorf. 2005 absolvierte er einen Masterstudiengang im vergleichenden Verfassungsrecht in Stellenbosch, Südafrika. Während des Referendariats arbeitete Dalinç Dereköy in der Deutsch-Arabischen Industrie- und Handelskammer in Kairo sowie in einer renommierten Rechtsanwaltskanzlei in Köln und in deren Büro in Istanbul. Seit 2010 ist er als Rechtsanwalt zugelassen. Er promovierte im vergleichenden Verfassungsrecht an der Universität Düsseldorf. Arbeitsschwerpunkte von Dalinç Dereköy liegen im privaten Baurecht sowie in der gesellschafts- und handelsrechtlichen Beratung von Unternehmen, die im Nahen Osten tätig sind und in der Beratung von Unternehmen, die aus dem Nahen Osten nach Mitteleuropa expandieren.

Weitere Versionen:

Buch(elektronisch)#12013

Demokratische Elemente und Gewaltenteilung im islamischen Staatsorganisationsrecht

In: Beiträge zur Politischen Wissenschaft - Band 176 v.176

In: Beiträge zur Politischen Wissenschaft v.176

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