Buch(elektronisch)2013

Das Regime verkehrter Toleranz: Untersuchungen zu John Rawls, Rainer Forst und aktuellen Fragen

In: Beiträge zur Politischen Wissenschaft, 177

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Abstract

Seit der Aufklärung ist der Bürger gefragt, der sich des eigenen Verstandes bedient. Er wird seit Rawls durch die Einzelnen abgelöst. Müssen sie umdenken? Sie werden, so hofft man, die Rawls'sche Konzeption bzw. eine ihr ähnliche wechselseitig anerkennen, – wie seltsam. Zu Terror und labilem Kompromiß soll sie die einzige Alternative sein. Aber sie ersetzt die kritisch beurteilende Toleranz des Alltags durch eine mißglückte. Kraft der Grundrechte ist der Einzelne frei, der Staat durch Pflichten eingeschränkt. Verkehrte Toleranz speist die Weltanschauungen mit privater Narrenfreiheit oder mit Antidiskriminierung ab und privilegiert ein Regime mit der Freiheit, rigoros für korrekte Verhältnisse zu sorgen. Sowohl skrupellosem Wirtschaftsliberalismus als auch »sozialer« Spendier- und Verschuldungsbereitschaft kommt die verkehrte Toleranz gelegen. Sie bedeutet das Ende des modernen, seine Kultur bewahrenden, mit keiner Ideologie sich identifizierenden Staates. Sollte die Demokratie den »Arzt« wechseln? Rawls hält sich für berufen, sie zu heilen. Forst tut es ihm nach. Die Rezepte sind ähnlich. Gemeinsam ist, Pauschaltoleranz für Weltanschauung zu kombinieren mit Unduldsamkeit für alles, was »nicht zu rechtfertigen« ist. Zu kurz kommt der Bürger, der selber beurteilt, ob das, was stört, in Wahrheit unwichtig, anerkennenswert oder übel ist, – und ob ein Dulden gut wäre. Die Kombinationstoleranz scheitert, wenn sie gnadenlose Korrektheit und autoritären Demokratismus zur Konsequenz hat. 1. jur. Staatsprüfung (München); Stipendiat der Italienischen Regierung (Rom); Dr. phil. (Reinhard Lauth, Ernesto Grassi/München); Dr. jur. (Werner Maihofer/Saarbrücken); Theodor-Körner-Förderpreis; Habilitation: Rechtsphilosophie und Methodologie der Rechtswissenschaften (Ilmar Tammelo/Salzburg); Universitätsdozent (Salzburg); an der Juristischen Fakultät der Universität München wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Professor für Rechtsphilosophie (SS 1998); Lehre auch an der philosophischen Fakultät, an der Hochschule für Politik und an der Salzburger Rechtswissenschaftlichen Fakultät; Schwerpunkte: Anthropologie und Rechtsphilosophie, Geschichte der politischen Ideen, Juristische Methodenlehre. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. in Festschriften, Fachzeitschriften und Lexika.

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Das Regime verkehrter Toleranz: Untersuchungen zu John Rawls, Rainer Forst und aktuellen Fragen

In: Beiträge zur Politischen Wissenschaft 177

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Das Regime verkehrter Toleranz.: Untersuchungen zu John Rawls, Rainer Forst und aktuellen Fragen

In: Beiträge zur Politischen Wissenschaft - Band 177 v.177

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