Buch(elektronisch)2017

Patriotismusdiskurse im gegenwärtigen Japan: Identitätssuche im Spannungsfeld von Nation, Region und globalem Kapital zu Beginn des 21. Jahrhunderts

In: Beiträge zur Politischen Wissenschaft, 192

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Abstract

Dem japanischen Nationalismus wurde seit der Jahrtausendwende vermehrte Beachtung in Medien und Wissenschaft zuteil, wobei man Japan mitunter einen Rechtsruck attestierte. Im Gegensatz zu der oft isolierten Betrachtung einzelner Phänomene in bisherigen Beiträgen, bietet die vorgelegte Studie ein Gesamttableau des japanischen Gegenwartsnationalismus in einschlägigen Diskursfeldern. Hierzu werden Formen, Konstruktion, Verwendung und Ziele japanischer Identität analysiert, wobei das Verständnis durch empirisches Material weiter vertieft wird. Es zeigt sich dabei, dass der japanische Gegenwartsnationalismus auf Eliten- und Massenebene nicht losgelöst von regionalen und globalen Entwicklungen gesehen werden kann. Denn deren politische, sozioökonomische und kulturelle Herausforderungen sowie die verstärkte Präsenz »des Anderen« befördern maßgeblich die Beschäftigung mit der eigenen Identität und Geschichte und führen zur grundlegenden Überprüfung und Anpassung etablierter Nationenbilder. »Discourses of Patriotism in Contemporary Japan« The political, socioeconomic and cultural impact of globalization has led to an increased awareness of the »other«. In Japan this has triggered vivid discussions of Japanese identity and history which have intensified since the 2000s. This study analyzes the manifestation, construction and utilization of national identity in relevant discourses and shows how globalization does not only challenge concepts of Japanese identity, but also promotes their rediscovery and reinterpretation. Die Globalisierung hat Japan vor umfassende politische, sozioökonomische und kulturelle Herausforderungen gestellt, die ab der Jahrtausendwende eine intensive (Neu-)Beschäftigung mit der eigenen Identität und Geschichte anregten. Das Buch analysiert diese Entwicklung in relevanten Feldern des japanischen Diskurses und zeigt, wie die verstärkte Präsenz »des Anderen« eine umfassende (Neu-)Entdeckung, Überprüfung und Neuinterpretation nationaler Identität auf der Eliten- und Massenebene beförderte. Raffael Raddatz studierte Japanologie, Politologie und Amerikanistik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Nach dem Magisterabschluss 2009 folgte 2013 die Promotion an der Universität Frankfurt im Fach Japanologie mit dem Thema »Patriotismusdiskurse im gegenwärtigen Japan«. Im Rahmen seines Magister- und Promotionsstudiums absolvierte er als Stipendiat des DAAD und der japanischen Regierung zudem mehrjährige Forschungsaufenthalte an der Graduate School of Asia-Pacific Studies der Waseda-Universität in Tôkyô.

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