Buch(elektronisch)2016

Thomas Hobbes' körperbasierter Liberalismus: Eine kritische Analyse des »Leviathan«

In: Beiträge zur Politischen Wissenschaft, 184

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Abstract

Dieses Buch präsentiert eine neue Deutung des kontraktualistischen Arguments, wie es im englischen »Leviathan« formuliert wird. Die Hobbes-Forschung konzentriert sich auf den rationalen Akteur und ignoriert die Rolle des Körpers für Hobbes' politische Philosophie. Das Buch schließt diese Forschungslücke und entwickelt eine »körpertheoretische Deutung« des kontraktualistischen Arguments: Der Körper prägt den Inhalt und den Status des Arguments entscheidend. Er ist Ursache eines gravierenden argumentlogischen Problems, das Eva Odzuck als biopolitische Aporie beschreibt. Zudem kann die Körperperspektive den Status des Arguments erhellen: Es handelt sich um einen Appell an die körperbasierten Leidenschaften, der auf den Gehorsam der Untertanen zielt. Durch den Nachweis, dass Hobbes' rhetorischen Strategien eine ausdifferenzierte Leidenschaftslehre zu Grunde liegt, leistet das Buch zugleich einen Beitrag zum Problem einer angemessenen Hobbes-Hermeneutik. In Ergänzung zu spieltheoretischen und rechtstheoretischen Deutungen zeigt die »körpertheoretische Deutung des kontraktualistischen Arguments« auf, dass Thomas Hobbes einen »körperbasierten Liberalismus« entwickelt, der theoretisch schwach und (als rhetorische Fassade) moralisch fragwürdig ist. »Thomas Hobbes' Body-Based Liberalism« Hobbes' scholarship concentrates on the rational actor, but broadly ignores both the body and the bodily passions in Hobbes' political philosophy. The book Thomas Hobbes' Body-Based Liberalism addresses this issue and develops a new reading of Hobbes' argument in the Leviathan. Furthermore, the book shows how Hobbes grounds his rhetorical strategies in a distinct theory of the human passions, thereby making an important contribution to the problem of how to interpret Hobbes' political philosophy. Die Hobbes-Forschung konzentriert sich auf den rationalen Akteur und ignoriert die Rolle des Körpers für Hobbes' politische Philosophie. Das Buch »Thomas Hobbes' körperbasierter Liberalismus« schließt diese Forschungslücke und entwickelt eine neue, körpertheoretische Deutung des kontraktualistischen Arguments. Durch den Nachweis, dass Hobbes' rhetorischen Strategien eine ausdifferenzierte Leidenschaftslehre zu Grunde liegt, leistet die Arbeit zugleich einen wertvollen Beitrag zum Problem einer angemessenen Hobbes-Hermeneutik. Eva Odzuck ist seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politische Wissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte, Politische Bildung, Demokratietheorie, Wissenschaftstheorie, Hermeneutik und die Politik der Lebenswissenschaften. 2012/13 nahm Odzuck am »Tutzinger Diskurs für Gute Wissenschaft«, einem vom BMBF geförderten, interdisziplinären Diskursprojekt zur Rolle der Lebenswissenschaften in der Demokratie teil. 2015/16 wurde Odzuck durch ein Postdoc-Stipendium des DAAD gefördert und forschte als Visiting Research Scholar ein Jahr an der University of California at Berkeley zu Politischer Hermeneutik. Frau Odzuck ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens, der American Political Science Association und der European Hobbes Society.

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