Versinkende Inselstaaten: Auswirkungen des Klimawandels auf die Staatlichkeit kleiner Inselstaaten
In: Schriften zum Völkerrecht, 219
Abstract
Der Klimawandel wird die Basis der modernen Territorialstaaten grundlegend verändern. Für kleine Inselstaaten wirft die Verringerung der Landmasse durch den Meeresspiegelanstieg und die Küstenerosion existenzielle Fragen auf. Die Unbewohnbarkeit infolge extremer Wetterbedingungen und fehlender Süßwasserreserven sowie die erforderliche externe Unterstützung führen erst zu einem Verlust der Hoheitsgewässer und schließlich zum völkerrechtlichen Untergang des Staates, bevor ein faktischer Untergang der Landmasse erfolgt. Die Staatengemeinschaft trifft aufgrund ihrer gemeinsamen Verantwortung für die Folgen des Klimawandels eine Fürsorgepflicht für das Inselvolk. Die zur Verfügung stehenden Völkerrechtssubjekte tragen den Interessen des Volkes nach einem Fortbestand ihrer souveränen Rechte nicht hinreichend Rechnung. Es bedarf der Schaffung eines neuen, aus einem souveränen Personenverband bestehenden Völkerrechtssubjektes – dem entterritorialisierten souveränen Personenverband (ESPV). »Sinking Island States« Climate change will pose an existential challenge to small island states with minimal land area. The basic elements of a state – defined territory, permanent population, government and independence – will be affected by rising sea levels and progressive coastal erosion. This raises questions of the impact on statehood and territorial waters, but also people's self-determination and responsibilities of the international community. Der Klimawandel stellt kleine Inselstaaten mit minimaler Landfläche vor existentielle Herausforderungen. Die grundlegenden Elemente des Staates werden insbesondere durch den steigenden Meeresspiegel und die fortschreitende Küstenerosion beeinträchtigt. Dies wirft Fragen der Auswirkungen auf die Staatlichkeit und die maritimen Staatenhoheitsräume, aber auch des Selbstbestimmungsrechts des überlebenden Inselvolkes und der Verantwortung der Staatengemeinschaft auf. Nina Bergmann studierte von 2005 bis 2011 Rechtswissenschaften an der Universität Passau und der Kyoto Sangyo Universität (Japan). Von 2011 bis 2013 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Hans-Georg Dederer an der Universität Passau tätig. Seit 2014 ist sie Rechtsreferendarin im Bezirk des Landgerichts Flensburg.
Verfügbarkeit
Themen
Public international law: territory & statehood, Public international law: environment, Climate change, Rechts- und Staatswissenschaften, Völkerrecht, Inselstaaten, Klimawandel, Selbstbestimmungsrecht, Law, Recht, Droit, International law, Internationales Recht, Droit international, Public international law, Internationales Öffentliches Recht und Völkerrecht, Droit international public, Internationales Öffentliches Recht: Territorium und Staatlichkeit, Droit international public : territoire et structure de l'Etat
Sprachen
Deutsch
Verlag
Duncker & Humblot
ISBN
Seiten
207
DOI
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