Buch(elektronisch)2016

Versinkende Inselstaaten: Auswirkungen des Klimawandels auf die Staatlichkeit kleiner Inselstaaten

In: Schriften zum Völkerrecht, 219

Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft

Abstract

Der Klimawandel wird die Basis der modernen Territorialstaaten grundlegend verändern. Für kleine Inselstaaten wirft die Verringerung der Landmasse durch den Meeresspiegelanstieg und die Küstenerosion existenzielle Fragen auf. Die Unbewohnbarkeit infolge extremer Wetterbedingungen und fehlender Süßwasserreserven sowie die erforderliche externe Unterstützung führen erst zu einem Verlust der Hoheitsgewässer und schließlich zum völkerrechtlichen Untergang des Staates, bevor ein faktischer Untergang der Landmasse erfolgt. Die Staatengemeinschaft trifft aufgrund ihrer gemeinsamen Verantwortung für die Folgen des Klimawandels eine Fürsorgepflicht für das Inselvolk. Die zur Verfügung stehenden Völkerrechtssubjekte tragen den Interessen des Volkes nach einem Fortbestand ihrer souveränen Rechte nicht hinreichend Rechnung. Es bedarf der Schaffung eines neuen, aus einem souveränen Personenverband bestehenden Völkerrechtssubjektes – dem entterritorialisierten souveränen Personenverband (ESPV). »Sinking Island States« Climate change will pose an existential challenge to small island states with minimal land area. The basic elements of a state – defined territory, permanent population, government and independence – will be affected by rising sea levels and progressive coastal erosion. This raises questions of the impact on statehood and territorial waters, but also people's self-determination and responsibilities of the international community. Der Klimawandel stellt kleine Inselstaaten mit minimaler Landfläche vor existentielle Herausforderungen. Die grundlegenden Elemente des Staates werden insbesondere durch den steigenden Meeresspiegel und die fortschreitende Küstenerosion beeinträchtigt. Dies wirft Fragen der Auswirkungen auf die Staatlichkeit und die maritimen Staatenhoheitsräume, aber auch des Selbstbestimmungsrechts des überlebenden Inselvolkes und der Verantwortung der Staatengemeinschaft auf. Nina Bergmann studierte von 2005 bis 2011 Rechtswissenschaften an der Universität Passau und der Kyoto Sangyo Universität (Japan). Von 2011 bis 2013 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Hans-Georg Dederer an der Universität Passau tätig. Seit 2014 ist sie Rechtsreferendarin im Bezirk des Landgerichts Flensburg.

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.