Buch(elektronisch)2016

Internationale Strafgerichtsbarkeit unter sowjetischem Einfluss: Der Beitrag der UdSSR zum Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess

In: Beiträge zum Internationalen und Europäischen Strafrecht / Studies in International and European Criminal Law and Procedure, 27

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Abstract

Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess gilt weithin als Meilenstein auf dem Weg zur Herausbildung eines modernen Völkerrechts. Während der Beitrag der westalliierten Siegermächte hierzu Gegenstand zahlloser Abhandlungen und Zeitzeugenberichte war, ist eine über Mutmaßungen und anekdotische Referenzen hinausreichende Auseinandersetzung mit dem Einfluss der UdSSR bislang kaum je ernsthaft unternommen worden. Die Untersuchung wirft zunächst die Frage nach dem im Prozessvorfeld auf sowjetischer Seite anzutreffenden Verständnis des Völkerrechts als internationaler Ordnungskategorie auf, um vor diesem Hintergrund sodann die geistesgeschichtlichen Einflüsse der sowjetischen Parteidoktrin auf die Genese des IMT-Statuts nachzuzeichnen. Sie rekonstruiert den sowjetischen Beitrag zur Anklage, zur Durchführung der Hauptverhandlung und schließlich zur Urteilsentstehung. Anhand archivalischer Materialien legt die Autorin die hierfür jeweils maßgeblichen internen Entscheidungsprozesse offen. »International Criminal Jurisdiction Under the Soviet Union: the USSR's Contribution to the Nuremberg Trial of Major War Criminals« The study examines the influence of the Soviet Union and its central figures throughout the preparatory and implementation stages of the Nuremberg trial against major war criminals. Based on findings from archival sources, the study analyzes the Soviet contribution to the genesis of the IMT statute, the preparation of the indictment, and the obtaining of evidence. Thereupon, the study focuses on the Soviet role in the trial hearings and, finally, the process of determining the final verdict. Die Untersuchung setzt sich mit dem Einfluss der UdSSR und ihrer Protagonisten im Vorbereitungs- und Durchführungsstadium des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses auseinander. Anhand archivalischer Materialien zeichnet sie den sowjetischen Beitrag zur Genese des IMT-Statuts, zur Formulierung der Anklageschrift und zur Beschaffung wie Auswertung des Beweismaterials nach. Im Anschluss hieran richtet sie den Fokus auf die sowjetische Beteiligung an der Hauptverhandlung und schließlich der Urteilsentstehung.

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