Forschungsdaten GESIS2012

Sächsische Längsschnittstudie - Welle 17, 2003

Abstract

Bei der Sächsischen Längsschnittstudie handelt es sich um eine sozialwissenschaftliche Längsschnittstudie. Sie wurde 1987 begonnen und untersucht über die Vereinigung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und Bundesrepublik hinweg den politischen Einstellungswandel junger Erwachsener in den neuen Bundesländern. Seit der 16. Welle (2002) wird das Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit intensiv untersucht. Einen weiteren neuen Schwerpunkt stellen Fragen zu Partnerschaft und Persönlichkeit dar.

Politischer Mentalitätswandel bei jungen Erwachsenen nach der Wende.

Themen: Zukunftszuversicht; Bleibeabsicht in einem ostdeutschen
Bundesland; Lebensziele (Skala: Arbeitsorientierung, Geld verdienen,
Weiterbildung, Besitz erwerben, politische Partizipation, Hedonismus,
eigene Kinder, Reichtum, glückliches Eheleben, Altruismus,
Selbstverwirklichung, Einsatz für eine menschenwürdige Gesellschaft,
Eintreten für Frieden, Arbeitszufriedenheit, soziale Mobilität,
Gesundheit, selbständiges und eigenverantwortliches Leben, Toleranz
gegenüber politisch Andersdenkenden, Leben nach christlichen Werten,
eigenen Vorteil suchen); Vertrauen in die Parteien SPD, CDU/CSU,
Republikaner bzw. andere rechte Parteien, Bündnis 90/Die Grünen, PDS
und FDP; Gefühl der zukünftigen Bedrohung durch mögliche eigene
Arbeitslosigkeit, durch die Zunahme von Gewalt, von Rechtsradikalismus,
Verteuerung des Lebens, Ausländerzuzug, durch eine persönliche Notlage,
Zunahme von Egoismus in der Gesellschaft, Zunahme von
Linksradikalismus, Leistungsdruck, Mobbing, mögliche Verwicklung
Deutschlands in einen Krieg, Konflikte zwischen Ost- und Westdeutschen,
Ausweitung von Terrorismus, Ausbruch eines neuen Weltkrieges,
militärische Abenteuer der USA, die Folgen der Globalisierung, Zunahme
von Kriminalität und von Drogen, Amerikanisierung des Landes sowie die
Verschlechterung des Gesundheitszustands; Zufriedenheit mit dem
politischen System in der Bundesrepublik Deutschland, mit der
Wirtschaftsordnung, der Demokratie, der Sozialpolitik, der
Außenpolitik, der Familienpolitik, der Militärpolitik, der
Gesundheitspolitik und mit der Lohnpolitik in Ostdeutschland;
Zukunftszuversicht für die Entwicklung in Ostdeutschland, für den
Befragten persönlich, dessen Eltern und Kinder; Zuversicht im Hinblick
auf die Verwirklichung der persönlichen beruflichen Pläne;
Selbsteinstufung links-rechts; erwartete politische
Richtungsentwicklung der Gesellschaft in Deutschland; Einstellung zur
deutschen Einheit; Bilanz der Veränderungen in Ostdeutschland und der
persönlichen Veränderungen seit der Wende; Zurechtkommen mit den neuen
gesellschaftlichen Verhältnissen; Beurteilung der westlichen Lebensart;
Zufriedenheit mit den persönlichen Wohnverhältnissen, den politischen
Einflussmöglichkeiten, dem Lebensstandard, dem Einkommen, mit den
Möglichkeiten zu gesellschaftlicher Mobilität, der gesellschaftlichen
Entwicklung, mit dem persönlichen Gesundheitszustand und mit dem
Verhältnis zu den Eltern; Vergleich der Situation in den neuen
Bundesländern derzeit und in der DDR bezüglich: soziale Sicherheit,
Schutz gegen Kriminalität, Verhältnis der Menschen untereinander,
Möglichkeit der Selbstentfaltung, Achtung der Menschenwürde,
Schulbildung, Familienförderung, Kinderbetreuung, soziale
Gerechtigkeit, Politikermoral, persönliche Freiheiten,
Durchschaubarkeit des politischen Systems, Gleichberechtigung der Frau
sowie Gesundheitswesen; Beurteilung des Lebens in der DDR; Beurteilung
des Films Good Bye Lenin; Freude über die Einheit Deutschlands;
Präferenz für persönliche Freiheit trotz möglicher Arbeitslosigkeit;
Überwiegen von neuen Chancen oder von Risiken bei der Lebensgestaltung;
Übereinstimmung des damals im Fach Staatsbürgerkunde vermittelten
Kapitalismus der BRD mit der heutigen Realität im vereinten
Deutschland; Vergleich des Staatsbürgerkundeunterrichts mit der
Realität: Ausbeutung von Arbeitern durch Kapitalisten, Macht der
Konzerne und Banken, kapitalistisches Gesellschaftssystem als Quelle
von Konflikten, keine politische Einflussnahme möglich, Klassenkampf in
der BRD; Bewertung der gesellschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland
als Fortschritt oder als Rückschritt; Einstellung zu den
sozialistischen Idealen zum Zeitpunkt vor der Wende sowie derzeit;
Einstellung zu Ausländern; Vergleich der heutigen persönlichen
wirtschaftlichen Situation sowie der wirtschaftlichen Situation der
Eltern mit der vor zwei Jahren; Identifikation als Deutscher, als
Sachse, als Europäer, als Bürger der ehemaligen DDR, als Bürger der
Bundesrepublik, als Ostdeutscher, als Weltbürger bzw. als Bürger der
Wohngemeinde; Zufriedenheit mit der persönlichen Lebenssituation;
persönliche Erfahrungen mit dem neuen Gesellschaftssystem; mehr
Trennendes oder Gemeinsamkeiten zwischen Ostdeutschen und
Westdeutschen; geschätzter Zeitraum bis zur wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Angleichung von Ost und West; Rezeptionshäufigkeit
der Sender Radio PSR, SPUTNIK und JUMP; persönliche Erfahrungen
hinsichtlich: freier Meinungsäußerung in der Öffentlichkeit, Interesse
von Politikern an der persönlichen Meinung, Einflussnahme auf die
gesellschaftliche Entwicklung, Lebensgestaltung ohne politische bzw.
wirtschaftliche Zwänge, gerechter Anteil am gesellschaftlichen
Wohlstand, Leben in einer menschlichen Gesellschaft; erwartete soziale
Unruhen in Ostdeutschland; Teilnahmebereitschaft an Protestaktionen
oder einer Demonstration; Einstellung zu ausgewählten Aussagen: Leben
in der DDR als ´lebenslanger Knast´, rechtzeitige Beseitigung des
SED-Regimes, reformierter Sozialismus positiver als gegenwärtige
politische Ordnung, Ostdeutsche als Deutsche zweiter Klasse, gerne in
der vereinten BRD leben, das aktuelle Gesellschaftssystem löst die
dringenden Menschheitsprobleme und ist ein menschenwürdiges
Zukunftsmodell, Hoffnung auf Erhalt des derzeitigen
Gesellschaftssystems, politisch eng mit der Bundesrepublik verbunden
fühlen, Frauenrolle im Beruf, wahrheitsgemäße politische
Berichterstattung von ARD und ZDF, gesicherte Zukunft in
Ostdeutschland, Ostdeutsche sollten auf ihre Situation aufmerksam
machen, sozialistische Ideale werden sich durchsetzen, Zustimmung zu
Militäraktionen der USA und zur Haltung Deutschlands zu diesen
Aktionen, froh, dass es die DDR nicht mehr gibt, froh, die DDR erlebt
zu haben, nicht alles falsch, was über Kapitalismus gelehrt wurde,
Einsatz von Gewalt zur Durchsetzung eigener Interessen,
Lebenszufriedenheit; Beurteilung des Einflusses der Politik der
Bundesregierung auf das eigene Leben; Gottesglaube; Zufriedenheit mit
den Veränderungen seit der Wende; Einstellung zum Krieg gegen den Irak.

Zusatzfragen für in den alten Bundesländern oder im Ausland lebende
Befragte: Motive für die Abwanderung in den Westen; Wohndauer am
derzeitigen Wohnort; Rückkehrabsicht in den Osten; Zeitraum für die
Rückkehr; Herkunft des Lebenspartners aus dem Westen, Osten oder
Ausland; Identifikation als Bürger des Wohnsitzbundeslandes); Bewertung
der Abwanderung; Bundesland.

Wieder alle: Fragen zum Befinden: Häufigkeit des Auftretens
depressiver Tendenzen in den letzten zwei Wochen (Interessenlosigkeit,
Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Essstörungen,
Versagensgefühle, Konzentrationsschwierigkeiten, verlangsamte
Bewegungen, Suizidgedanken); Angstattacken; Gefühl der Beeinträchtigung
durch die Angstattacken; körperliche Symptome der Angstattacke;
Häufigkeit psychischer Befindlichkeiten in den letzten sieben Tagen
(unkontrollierte Gefühlsausbrüche, Lethargie, zu viele Sorgen machen,
Verletzlichkeit in Gefühlsdingen, Gefühl beobachtet zu werden,
Anspannung, Schweregefühl in Armen oder Beinen, Nervosität bei
Alleinsein, Einsamkeitsgefühle in Gesellschaft); Bewertung des
persönlichen Gesundheitszustands; Einstellung zur Beeinflussbarkeit
des eigenen Gesundheitszustands; Bedeutung ausgewählter Lebensbereiche
und Zufriedenheit mit diesen Lebensbereichen (Freunde, Freizeit,
Gesundheit, Einkommen, Beruf, Wohnsituation, Familienleben,
Partnerschaft); Beschwerden im letzten Jahr (Nervosität,
Schlaflosigkeit, Magenschmerzen, Herzbeschwerden); Beschwerden, die
seit Jahren bestehen bzw. seit einigen Monaten (Niedergeschlagenheit,
Sinnlosigkeit des Lebens, Ratlosigkeit, Zukunftsangst); Einstellung zu
den Themen Antisemitismus, Nationalsozialismus, Ausländerfeindlichkeit,
Überlegenheit des deutschen Volkes, unwertes Leben, Nationalgefühl,
rechtsautoritäre Diktatur (Skala).

Demographie: Geschlecht; Alter; berufliche Stellung bzw. Tätigkeit;
Wohnen bei den Eltern; Familienstand; Heiratsabsicht; Kinder;
präferierte Kinderzahl; Sicherheit des eigenen Arbeits- bzw.
Ausbildungsplatzes; eigene Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer;
Arbeitslosigkeit des Lebenspartners, der Eltern und der Geschwister des
Befragten; Teilnahmebereitschaft an der nächsten Welle gegen Honorar;
Rezeption des Buches von Peter Förster über die Vorgängerstudien.

Indizes: Depression, Angststörung, Lebenszufriedenheit,
(Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus,
Sozialdarwinismus, Nationalsozialismusverharmlosung.

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