Forschungsdaten GESIS2022

German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS) 2018

Abstract

Zielsetzung:
Die German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS) ist die Datenbasis, die im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts ´Individuelle Konsequenzen internationaler Migration im Lebensverlauf´ (Projektnummer 345626236) entwickelt wurde. GERPS verfolgt einen herkunftsbasierten Stichprobenansatz, der es erlaubt, individuelle Konsequenzen internationaler Migrationen aus einer Lebensverlaufsperspektive zu untersuchen. Neben dem Migrationsprozess und den soziodemographischen Merkmalen internationaler Migranten ist es das Ziel von GERPS, Längsschnittdaten über die vier folgenden Lebensbereiche zu erheben: Beschäftigung und Einkommen, Familie und Partnerschaft, Gesundheit und Wohlbefinden sowie soziale Netzwerke und Partizipation.

Methode:
Das Studiendesign von GERPS nutzt Informationen aus deutschen Melderegistern für eine mehrstufig, geschichtete Wahrscheinlichkeitsstichprobe von Auswanderern und Rückwanderern mit deutscher Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 20 und 70 Jahren mit einer dokumentierten internationalen Migration zwischen Juli 2017 und Juni 2018. GERPS umfasst derzeit vier Wellen, die einen Zeitraum von 24 Monaten abdecken. Die erste Welle startete im November 2018 und endete im Februar 2019. Die zweite Welle begann im Mai 2019, sechs Monate nach dem Beginn von Welle 1. Die dritte Welle startete im November 2019 und endete im Januar 2020, sechs Monate nach Beginn von Welle 2. Die vierte Welle ist für November 2020 geplant. Welle 1 umfasst Informationen über 4.545 Auswanderer und 6.465 Rückwanderer.

Analytisches Potenzial & Fragebogen:
Das Forschungsdesign ergänzt die traditionellen Befragungen von Zuwanderern in den wichtigsten Zielländern, indem es Auswanderer und Rückwanderer aus der Perspektive des Herkunftslandes befragt. Der herkunftsbezogene Stichprobenansatz hat drei wesentliche Vorteile im Vergleich zu traditionellen Ansätzen, bei denen die Stichproben aus Einwanderern in deren Zielländern gezogen werden: Erstens ermöglicht er vergleichende Studien von Auswanderern in verschiedenen Zielländern und von Rückkehrern aus verschiedenen Zielländern. Zweitens ermöglicht das Forschungsdesign, da GERPS als SOEP-nahe Studie konzipiert ist, Vergleiche der international mobilen Bevölkerung mit im Herkunftsland verbliebenen Nicht-Migranten durch Rückgriff auf das Sozioökonomische Panel (SOEP). Drittens erlaubt das Forschungsdesign vergleichende Studien über Auswanderer und Rückwanderer und bietet damit die Möglichkeit, die Folgen internationaler Migration aus mindestens zwei Perspektiven zu analysieren - kurz nach der Auswanderung und kurz nach der Rückkehr.
Jede Welle von GERPS umfasst Fragen zur aktuellen Lebenssituation der deutschen Migranten in den verschiedenen Lebensbereichen, so dass Forschende mit jeder weiteren Welle schrittweise ein umfassendes Verständnis über die Lebensverläufe der Befragten gewinnen können. Zusätzlich hat jede Welle ihren eigenen Schwerpunkt: Die erste Welle erfasst Migrationsmotive und die Situation kurz vor der Migration. Dies ermöglicht die Realisierung eines hypothetischen fünften retrospektiven Messzeitpunkts, welcher es Forschenden erlaubt, Ursachen und Folgen der internationalen Migration von Anfang an zu untersuchen. Die zweite Welle fokussiert auf das Einkommen, die Arbeitsmarktintegration und die soziale Herkunft. Die dritte Welle erfasst insbesondere soziale und familiäre Beziehungen. Die vierte Welle wird durch ein offenes Modul ergänzt werden.

Die vorliegende Studie umfasst die Daten der ersten Welle, die die Basiserhebung bildet.

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