Am Beispiel Weiden: jüdischer Alltag im Nationalsozialismus
Abstract
Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 1983. - Dies ist ein völlig unspektakuläres und wohl auch deshalb sehr beeindruckendes Buch. Es beschreibt am Beispiel Weidens - eine Kleinstadt in der Oberpfalz, die dem jugendlichen Autor und seiner Familie zufällig zur 'Heimatstadt' wurde - die Auswirkungen des zunehmend offener und brutaler werdenden Antisemitismus auf das Leben der Juden in Weiden und Umgebung: Entfernung aus Ämtern, Schändung und Boykottierung jüdischer Läden, zunehmende Auswanderung - zunächst in Nachbarländer, dann mehr und mehr nach Übersee - bis hin zum Abtransport der Verbliebenen in die Konzentrationslager und Gaskammern. Mit der Beschreibung des jüdischen Alltags offenbaren sich gleichzeitig die Mechanismen der grauenhaften Alltäglichkeit des Nationalsozialismus. Grundlagen für die Untersuchungen Brenners sind die Auswertungen der lokalen Presse aus den Jahren 1933 - 1945 sowie Zeugenaussagen. Es wird deutlich, daß auch in Weiden die Gefahr des Nationalsozialismus lange Zeit nicht ernstgenommen wurde und wie schon kurze Zeit nach der Machtübernahme Hitlers die Presse umschwenkt auf nationalsozialistischen Kurs. Der letzte Teil des Buches geht auf die Situation der Juden in Weiden nach 1945 ein und schlägt damit eine Brücke in die Gegenwart. Dieses Buch erhielt einen ersten Preis beim Schülerwettbewerb des Bundespräsidenten zur deutschen Geschichte 1981 und den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis aus dem Jahr 1983. M. F.-A. - BdJ
Verfügbarkeit
Themen
Weiden i.d. OPf, Juden, Antisemitismus, Judenvernichtung
Sprachen
Deutsch
Verlag
Arena-Verl.
ISBN
Seiten
173 S.
Edition
1. Aufl.
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