Buch(gedruckt)1990

Zum Konstitutionsprozess der Psychoanalyse

In: Jahrbuch der Pschoanalyse

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Abstract

Viele biographische Darstellungen Freuds und Untersuchungen zur Psychoanalyse vermitteln den Eindruck, diese Wissenschaft sei dem Kopf ihres Schöpfers entsprungen wie Athene dem Haupte des Zeus. Freud selbst und die Herausgeber seiner Schriften in seiner Nachfolge haben dazu beigetragen, diesen Eindruck zu festigen, indem sie fast ausnahmslos alle seine wissenschaftlichen Publikationen, die vor dem Zeitpunkt der Begründung der Psychoanalyse líegen, von der Aufnahme in die Gesammelten Werke ausschlossen. Die vorliegende Studie unternimmt es, anhand sämtlicher bis 1985 bekannter voranalytischer Schriften Freuds den praktischen und theoretischen Entwicklungsprozeß bis zu den Studien über die Hysterie zu rekonstruieren. Aus dieser Analyse wird deutlich, welche Rolle in diesem Prozeß die fortgeschrittensten zeitgenössischen Positionen von Neuroanatomie und Neurophysiologie spielen, wie Freuds Forschungsbeiträge auf diesen Gebieten sich wesentlich durch die fortwährende kritische Reflexion der Untersuchungsmethoden wie den Anspruch dersystematischen theoretischen Verarbeitung der neuen Beobachtungsergebnisse auszeichnen - beides Elemente, denen im Übergang von der Medizin zur Psycvhoanalyse kaum zu überschätzende Bedeutung zukommt -, wie die Anknüpfung über Joseph Breuer an die französische Hysterieforschung und -therapie Charcots und Berheims erfolgte, und schließlich welchen wissenschaftstheoretischen Problemen sich Freud gegenüber sah in der Ablösung vom naturwissenschaftlichen Paradigma der Forschung zur Psychonanalyse.

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