Vielfalt und Verbindlichkeit: christliche Überlieferung in der pluralistischen Gesellschaft
In: Theologische Literaturzeitung
In: Forum 7
Das Verhältnis von Christentum und Moderne wurde jahrzehntelang unter dem Leitbegriff der Säkularisierung diskutiert. Inzwischen ist diese zentrale Deutungskategorie für die moderne Welt durch den Pluralismusbegriff abgelöst worden. Plural ist freilich nicht nur die (spät)moderne Welt, sondern auch das Christentum selbst. Das Verhältnis von Pluralität und Identität christlichen Glaubens ist nicht nur historisch oder religionssoziologisch zu analysieren, sondern auch theologisch zu bestimmen. Damit stellt sich das Problem der Verbindlichkeit des Glaubens in der Vielfalt seiner historischen und gegenwärtigen Gestalten. Letztlich geht es um die Frage nach der Wahrheit des Glaubens und den Bedingungen, unter denen der christliche Wahrheitsanspruch heute vertreten werden kann und muss.