Dieses Buch ist auch in Ihrer Bibliothek verfügbar:
Abstract
Klimaproteste, Gelbwesten, PEGIDA, Occupy, Hongkong, Arabellion - die Anlässe sind vielfältig, die Inhalte unterschiedlich, und doch ist all diesen Protestbewegungen eines gemein: ihre formale Ähnlichkeit. Protest wird dann wahrscheinlich, wenn Interessen, Geltungsansprüche und Kritik an sich selbst erleben, dass sie sich in den eingefahrenen Routinen einer trägen Gesellschaft nicht durchsetzen können. Einerseits wird Protest damit zum Demokratiegenerator, versucht andererseits aber jener Vetospieler zu sein, den moderne Gesellschaftsstrukturen nicht zulassen. Die Grenzen, an die der Protest hierdurch stößt, initiieren eine merkwürdige Steigerungslogik und münden in einer strukturell tragischen Konstellation: In den Mühlsteinen der Gesellschaft, die es schafft, alle Opposition zu integrieren, verpufft der Protest. Dieses Buch erklärt, wie aus Kritik Protest wird, wie er eingebettet ist in die Kommunikationslogik unserer Zeit, wie sich seine Eigendynamik entfaltet und worin genau die Tragik des Protests besteht - ein Vademecum für all diejenigen, die gegenwärtige Protestformen ganz unterschiedlicher Couleur verstehen wollen. Keine Protestschrift, sondern eine Schrift über den Protest - über einen Sichtbarkeitsgenerator, der gesellschaftlichen Konflikten einen Ausdruck verleiht.
Intro -- Vorwort -- Einleitung -- Das Protestpotenzial von Kommunikation -- Die Institutionalisierung von Nein-Stellungnahmen und ihre Grenzen -- Das symmetrische Nein -- Die Unmöglichkeit des Vetospielers als Protestgenerator -- Die Funktion des Protests -- Protest als Themengenerator -- Charisma und das Zeitproblem des Protests -- Die Steigerungslogik des Protests und die Attraktivität von Gewalt -- Protest im Netz -- Protest als Demokratiegenerator -- Über den Autor -- Impressum.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext: