Thesis1997

Politischer Protestantismus und gesellschaftliche Transformation: ein Vergleich der Rolle der evangelischen Kirchen in der DDR und der schwarzen Kirchen in der Bürgerrechtsbewegung in den USA

Abstract

Im Umbruch der DDR in der zweiten Hälfte der 80er Jahre haben einzelne Protestanten und die evangelischen Kirchen insgesamt eine herausragende Rolle gespielt. Wie es dazu kam und welche tieferliegenden Gründe zur besonderen Bedeutung des Protestantismus in der DDR geführt haben, wird in dieser interdisziplinären Arbeit mit sozialwissenschaftlichen und theologischen Instrumenten analysiert. Besonders der Zusammenhang zwischen ökonomischer Modernisierung und dem Zwang zur gesellschaftlichen Pluralisierung wird gesellschaftstheoretisch begründet und am empirischen Material belegt. Deutlich wird dieser Zusammenhang auch im Vergleich mit der Rolle der schwarzen Kirchen in der Bürgerrechtsbewegung im Süden der USA in den 50er und 60er Jahren. In beiden Bereichen entstanden so kontextuelle Theologien mit sozialethischer Programmatik, die wesentlich auf individuelle und institutionelle Weise die gesellschaftlichen Entwicklungen vom Inhalt der kirchlichen Verkündigung her beeinflußt haben. Im Zusammenhang der Arbeit werden Aspekte der sozialwissenschaftlichen Gesellschafts-theorie und Untersuchungen zur jüngeren Theologiegeschichte, interdisziplinär aufeinander bezogen. Aus der Analyse dieser Fallbeispiele, ergeben sich wesentliche Kriterien für die gegenwärtige sozialethische Theoriebildung, insbesondere für eine protestantische Ethik des Politischen in modernen, differenzierten Gesellschaften.

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