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Otto v. Bismarck, dessen Geburtstag sich jüngst zum 200. Mal jährte, ist sicherlich zu einer "Schicksalsgestalt" des deutschen Liberalismus geworden: Einerseits hat er Teile von dessen Agenda wie die nationale Einheit gefördert, andere liberale Kernforderungen wie die Parlamentarisierung oder eine freiheitliche Wirtschaftspolitik dagegen blockiert. Im Themenschwerpunkt des neuen "Jahrbuchs" wird u. a. von Joachim Scholtyseck (Bonn), Frank Müller (St. Andrews) und Eckart Conze (Marburg) die wechselvolle und keineswegs einheitliche Rezeption des "Reichsgründers" aus liberaler Sicht vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Wiedervereinigung in insgesamt acht Beiträgen analysiert.Des Weiteren werden Blicke auf neue Aspekte der liberalen Historiographie – so bei Johann Gustav Droysen (Ernst Opgenoorth, Bonn) und Veit Valentin (Klaus Seidl, Frankfurt/M.) –, aber auch auf Persönlichkeiten geworfen, die wie Hasso v. Manteuffel (Dorothee Hochstätter, Potsdam) und Andrè Glucksmann (Sebastian Voigt, München) bisher nicht im Fokus der Liberalismus-Forschung standen. Deren "klassische" Themen werden hingegen von Frieder Günther, Berlin und Peter Steinbach, Mannheim (Theodor Heuss) und Franziska Meifort, Berlin (Ralf Dahrendorf) behandelt.
In: Nomos eLibrary
In: Geschichte
In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 32. Jahrgang (2020)
In: Jahrbuch Liberalismus-Forschung
Im vergangenen Jahr feierten die erste württembergische Verfassung, die Weimarer Reichsverfassung und das Grundgesetz jeweils runde "Geburtstage". An allen hatten liberale Politiker mehr oder minder großen Anteil. Deshalb untersucht der auf ein Kolloquium zurückgehende Themenschwerpunkt des Jahrbuchs in acht Beiträgen die Verfassungsarbeit der deutschen Liberalen nicht nur im Hinblick auf diese drei Verfassungen, sondern generell vom Vormärz bis zur Gegenwart. Weitere Einzelbeiträge sind der Frauenrechtlerin Minna Cauer, der liberalen Presse während der Novemberrevolution, dem Soziologen Alfred Weber und dem Rechtswissenschaftler und Politiker Werner Maihofer gewidmet. Abgeschlossen wird der 32. Band durch einen Aufsatz über den badischen Liberalismus vor 1918.
In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 31. Jahrgang (2019)
Die 100. Wiederkehr des Versailler Vertrages hat das "Jahrbuch" zum Anlass genommen, grundsätzlich über das Verhältnis von Liberalismus und Frieden nachzudenken. Die Bandbreite reichte davon Kant über die Rezeption der Friedensordnungen von 1648 und 1919 bis zur beginnenden "Friedensforschung". Einen weiteren Schwerpunkt bildet der 100. Todestag von Friedrich Naumann gewidmet.
Die 30. Ausgabe des "Jahrbuchs" steht ganz im Zeichen des "rheinischen Liberalismus"; es werden die Beiträge eines gemeinsamen Kolloquiums des Archivs des Liberalismus und des Landschaftsverbandes Rheinland wiedergegeben. Die 15 Autoren nähern sich dem Liberalismus in der preußischen Rheinprovinz aus unterschiedlicher Perspektive, wobei sich der zeitliche Rahmen vom Vormärz bis zur Gegenwart erstreckt: Es geht u.a. um die Rolle von liberalen Unternehmern und ihren Einfluss auf die Märzministerien 1848 (U. Soénius, B. Holtz), das Abschneiden der liberalen Parteien in der Region bei Wahlen und ihr Verhältnis zur "ideologischen" Konkurrenz (H. Rönz, J. Frölich, N. Schlossmacher), die Bedeutung von Liberalen für regionale Institutionen (E. Grothe, D. Geppert) und das Agieren von Liberalen in besonderen Funktionen bzw. unter besonderen Bedingungen (A. Olenik, K. K. Münster, V. Stalmann). Drei Untersuchungen sind der nordrhein-westfälischen FDP als der "Erbin" des rheinischen Liberalismus gewidmet (K. Buchna, M. Schlemmer, J. Treibel), während zwei Überblicksbeiträge von H. Türk und Chr. Nonn den Themenschwerpunkt abrunden. Der Band schließt mit der Edition von Dokumenten eines liberalen Augenzeugen bei den Versailler Friedensverhandlungen.
Zwischen 1969 und 1992/93 bestimmten zunächst Hans-Dietrich Genscher und dann auch Otto Graf Lambsdorff nicht nur den Kurs der FDP, sondern übten in unterschiedlichen Funktionen und Konstellationen auch entscheidenden Einfluss auf die deutsche Politik insgesamt aus. Im Themenschwerpunkt wird die "liberale Signatur" dieser Jahre aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: neben einer Gesamtschau durch E. Conze außenpolitisch durch A. Bresselau von Bressensdorf und M. Goertemaker, innen- resp. rechtspolitisch durch D. Rigoll und St. Henne sowie gesellschaftspolitisch durch J. Angster.Themen der zehn weiteren Beiträge sind u. a. die "Theorie der Partei im Vormärz" (Ph. Erbentraut), der liberale Unternehmer Richard Freudenberg (J. Scholtyseck), die "Sozialpolitik der FDP 1949-1969" (V. Stalmann), "Oppositionelle Tendenzen in der LDPD" (M. Thoss) und die Diskussion über "Neoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft in der FAZ" (P. Hoeres).
In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 28. Jahrgang
In: Nomos eLibrary
In: Politikwissenschaft
Der Streit um Bismarcks "Indemnitätsvorlage" vor 150 Jahren gilt als Auslöser heftiger und langanhaltender Debatten unter Liberalen über das Primat von "Real-" oder "Idealpolitik". Diese Debatten werden hier anhand von zentralen politischen Weichenstellungen nicht nur in der deutschen Geschichte analysiert: für Deutschland bei der Gründung des Kaiserreiches (A. Biefang), beim Ermächtigungsgesetz (W. E. Becker), bei der Vereinigung Europas (V. Conze) und der "Wende" von 1982 (G. Bökenkamp). Die internationale Dimension wird hinsichtlich des britischen Empires (D. Mares), Wilsons Außenpolitik (M. Berg) und der französischen Appeasement-Politik (Ph. Alexandre) beleuchtet und der Schwerpunkt durch einen Blick auf Max Weber und seinen Kreis (G. Hübinger) abgeschlossen. Elf weitere Aufsätze befassen sich u.a. mit der Kanzlerschaft Max von Badens, der USA-Rezeption durch Weimarer "Demokraten", der Situation Weimarer Liberaler nach 1933, dem Liberalismus in Israel und neueren Untersuchungen zur LDPD in der DDR.
Der Streit um Bismarcks "Indemnitätsvorlage" vor 150 Jahren gilt als Auslöser heftiger und langanhaltender Debatten unter Liberalen über das Primat von "Real-" oder "Idealpolitik". Diese Debatten werden hier anhand von zentralen politischen Weichenstellungen nicht nur in der deutschen Geschichte analysiert: für Deutschland bei der Gründung des Kaiserreiches (A. Biefang), beim Ermächtigungsgesetz (W. E. Becker), bei der Vereinigung Europas (V. Conze) und der "Wende" von 1982 (G. Bökenkamp). Die internationale Dimension wird hinsichtlich des britischen Empires (D. Mares), Wilsons Außenpolitik (M. Berg) und der französischen Appeasement-Politik (Ph. Alexandre) beleuchtet und der Schwerpunkt durch einen Blick auf Max Weber und seinen Kreis (G. Hübinger) abgeschlossen. Elf weitere Aufsätze befassen sich u.a. mit der Kanzlerschaft Max von Badens, der USA-Rezeption durch Weimarer "Demokraten", der Situation Weimarer Liberaler nach 1933, dem Liberalismus in Israel und neueren Untersuchungen zur LDPD in der DDR.
In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 27. Jahrgang
In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 26.2014
In: Jahrbuch Liberalismus-Forschung
Die "europäische Urkatastrophe" (G. F. Kennan) hat auch die Entwicklung des Liberalismus stark beeinflusst. Aus Anlass der 100. Wiederkehr des Kriegsausbruches von 1914 ist der umfangreiche Schwerpunkt des neuen Jahrbuchs dem Thema "Europäischer Liberalismus und Erster Weltkrieg" gewidmet: Führende Experten arbeiten die Haltung der Liberalen in Deutschland (M. Llanque, K. H. Pohl), Großbritannien (A. Rose), Frankreich (St. Grüner), Italien (P. Ostermann) und in der Donaumonarchie (L. Höbelt) zum Krieg heraus. Abgeschlossen wird das Schwerpunktthema durch zwei zusammenfassende Essays von D. Geppert und J. Leonhard.Neun weitere Beiträge vervollständigen den 26. Jahrgang, unter anderem mit Würdigungen der vor 125 Jahren gegründeten Carl-Zeiss-Stiftung (P. Steinbach/S. Demel), des wiederzuentdeckenden großen liberalen Intellektuellen der Zwischenkriegszeit Moritz Julius Bonn (J. Hacke) sowie der frühneuzeitlichen "Teutschen Libertät" (A. Schindling/J. Merkle)
Die "europäische Urkatastrophe" (G. F. Kennan) hat auch die Entwicklung des Liberalismus stark beeinflusst. Aus Anlass der 100. Wiederkehr des Kriegsausbruches von 1914 ist der umfangreiche Schwerpunkt des neuen Jahrbuchs dem Thema "Europäischer Liberalismus und Erster Weltkrieg" gewidmet: Führende Experten arbeiten die Haltung der Liberalen in Deutschland (M. Llanque, K. H. Pohl), Großbritannien (A. Rose), Frankreich (St. Grüner), Italien (P. Ostermann) und in der Donaumonarchie (L. Höbelt) zum Krieg heraus. Abgeschlossen wird das Schwerpunktthema durch zwei zusammenfassende Essays von D. Gep
Der 24. Jahrgang erscheint unter neuer Leitung, behält aber die bisherige Struktur und Konzeption bei: Den diesjährige Themenschwerpunkt bildet die "liberale Erinnerungskultur", die sowohl aus theoretischer Perspektive als auch anhand von konkreten Beispielen reflektiert wird. Acht weitere Aufsätze sind Themen aus der Geschichte des Liberalismus im 20. Jahrhundert gewidmet. Mit Beiträgen von: Philippe Alexandre; David Bordiehn; Eckart Conze; Stephanie Günther; Dieter Hein; Christian Jansen; Holger Löttel; Desiderius Meier; Elif Özmen; Karl-Heinrich Pohl; Ralf Roth; Ines Soldwisch; Volker Stalmann; Barthold C. Witte.
Der 24. Jahrgang erscheint unter neuer Leitung, behält aber die bisherige Struktur und Konzeption bei: Den diesjährige Themenschwerpunkt bildet die "liberale Erinnerungskultur", die sowohl aus theoretischer Perspektive als auch anhand von konkreten Beispielen reflektiert wird. Acht weitere Aufsätze sind Themen aus der Geschichte des Liberalismus im 20. Jahrhundert gewidmet. Mit Beiträgen von: Philippe Alexandre; David Bordiehn; Eckart Conze; Stephanie Günther; Dieter Hein; Christian Jansen; Holger Löttel; Desiderius Meier; Elif Özmen; Karl-Heinrich Pohl; Ralf Roth; Ines Soldwisch; Volker Stalmann; Barthold C. Witte
Politische Theorie, Political Theory & Philosophy, Politische Kultur, Political Culture
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
1. Auflage 2015
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