Aufsatz(elektronisch)2004

Online-Umfragen - schnell, billig, aber auch valide? Ein Vergleich zweier Internetbefragungen mit persönlichen Interviews zur Bundestagswahl 2002

In: ZA-Information / Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung, Heft 54, S. 27-52

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Abstract

'Der Beitrag vergleicht die Ergebnisse einer persönlichen Befragung einer Zufallsstichprobe, einer Online-Befragung zufällig ausgewählter Internetnutzer sowie einer offenen WWW-Umfrage zu politischen Einstellungen, die im Umfeld der Bundestagswahl 2002 durchgeführt wurden. Aus Unterschieden in der Rekrutierung der Respondenten und im Befragungsmodus werden Hypothesen abgeleitet und empirisch überprüft. Die Randverteilungen der Online-Befragungen, vor allem aber der offenen WWW-Umfrage, weichen deutlich von jenen in der mündlichen Befragung ab: Männer, junge, hochgebildete, politisch interessierte und informierte Menschen sind darin deutlich überrepräsentiert. Sieht man von Wissensfragen ab, lassen sich zwischen den drei Umfragen keine gravierenden Unterschiede im Messfehler nachweisen. In Bezug auf Reliabilitätsschätzungen treten nur geringe Differenzen zwischen den drei Erhebungen auf. Dagegen resultieren zu Korrelationen zwischen Variablen, die mit der Rekrutierungswahrscheinlichkeit in Online- und Offline-Erhebungen zusammenhängen, in den Online-Erhebungen, vor allem aber der WWW-Umfrage deutlich andere Befunde als in der mündlich befragten Zufallsstichprobe. Gleiches gilt für Korrelationen zwischen parteipolitischen Einstellungen und für die Erklärungskraft politischer Einstellungen in Bezug auf das Wahlverhalten. Online-Erhebungen, insbesondere aber offene Web-Umfragen sind somit weitgehend ungeeignet, valide Aussagen über Randverteilungen und Variablenzusammenhänge in der deutschen Gesamtbevölkerung zu treffen.' (Autorenreferat)

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