Seel-Sorge oder Die Praktiken des Selbst: Foucaultiade zur Ethik des Subjekts
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 22, Heft 4, S. 7-28
Abstract
Für den Umgang mit dem fremden Anders- und dem eigenen Selbstsein wird Foucaults Konzept der "Selbstsorge" vorgestellt und hinsichtlich seiner Bedeutung für die Entwicklung einer ethischen Haltung diskutiert. Über eine die Analyse der Mechanismen des Macht-Wissens hinterschreitende Untersuchung antiker ethischer Praktiken des Selbst läßt sich ein Subjektbegriff konzeptualisieren, der die Freiheit des Subjekts zur eigenständig-individuellen Wahl ebenso anerkennt wie diese dem Subjekt imperativ abverlangt: Als konkrete soziale Praktik kann dieser Nexus von Selbstsorge, Sorge um den anderen und Wahrheitssorge dazu dienen, die Freiheit des anderen - wieder - insofern anzuerkennen und zu respektieren, als sich hieraus einseitige Zuschreibungen von Schuld, Krankheit usw. versus Verantwortung, Kompetenz usw. aufheben und sich wechselseitige, kongruente und komplementäre Interaktionsmöglichkeiten herstellen lassen.
Themen
Philosophie, Philosophy, Selbstsorge, Ethics, Religion, Theologie, Selbstdarstellung, Selbstbild, Ethik, Foucault, M, Foucault, M, Interaktion, Subjekt, Seelsorge, self-presentation, self-image, interaction, the ministry, ethics, subject, theory formation, basic research, Grundlagenforschung, Theoriebildung
Sprachen
Deutsch
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