Sammelwerksbeitrag(elektronisch)1999

Raum und Identität als Konfliktkategorien

In: Räume der Identität - Identität der Räume, S. 26-37

Abstract

In der Soziologie wurden die Begriffe Identität und Raum selten thematisiert, da für beide die gesellschaftliche Relevanz als mehr oder weniger nebensächlich eingestuft wurde. Eine Auseinandersetzung um Identität wie um Raum wurde Nachbardisziplinen überlassen, die ihrerseits die gesellschaftlichen Komponenten allenfalls streiften. Eine erneute Thematisierung erfährt der Identitätsbegriff seit den 1970er, der Raumbegriff seit den 1990er Jahren. Auch mehrere feministische Wissenschaftlerinnen sind am derzeitigen Diskurs um Identität und Raum beteiligt. Durch ihre besondere Aufmerksamkeit für Dualisierungen erscheint es leichter, vielfältige und dynamische Konstruktionen in den Blick zu nehmen - was unter anderem Einfluss auf die Konzeption von Forschung hat. Nach einer kurzen Vorstellung historisch bzw. disziplinär typischer Sichtweisen auf Identität und Raum empfiehlt die Autorin eine Rückbesinnung auf das methodologische Denkmodell des Empirischen Relativs, dass im Bereich der sozialwissenschaftlichen Forschung im Prinzip allen Messvorgängen zugrunde liegt. Dessen zweistellige Menge aus Elementen und Beziehungen (Struktur und Prozess, positional und relational) erscheint geeignet, Erschließungen auch für solch abstrakte Gegenstände wie Identität und Raum zu entwickeln. Auf dieser Grundlage stellt sie dann ihr methodologisches RaumZeit-Modell vor, das vor allem bei der Entwicklung und Präzisierung raumbezogener Forschungsthemen helfen soll. Dessen Quadrantenstruktur mit dynamischer Zeitspirale scheint gegebenenfalls auch für Themenstellungen in Bezug auf Identität einsetzbar.

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