Aufsatz(gedruckt)2004

Wider die Nächstenliebe oder: Psychologie über die philosophische Hintertreppe: Versuch zur Ontologie (un)solidarischer Intersubjektivität

In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 12, Heft 1/2, S. 25-46

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Abstract

Um Entsolidarisierungsprozesse verstehen zu können, versucht der Beitrag ein intra- und intersubjektives Modell der Solidarität zu entwickeln. Dazu werden für eine Ontologie des Subjekts psychoanalytisch-philosophische Theorien (Lacan, Castoriadis, Levinas, Zizek, Kant, Hegel, de Sade) herangezogen. Ziel ist es, die Solidarisierungsprozesse bzw. Entsolidarisierungsprozesse nicht nur psychologisch zu fassen, sondern auch im Rahmen des "Sozialen" und der intersubjektiven Verhältnisse einzuordnen. Thematisiert wird auch die in den 10 Geboten ausgedrückte intersubjektive Ethik, die sich imperativ in Form von Verboten gegen ein unmäßiges Begehren den "Nächsten" gegenüber wendet. In der Solidarität geht es auch darum, die gegenseitigen Begehren in einem dialektischen Verhältnis zu bewahren, d.h. nicht selbstunterwerfend und selbstaufopfernd Vasall des Anderen (Nächsten) zu werden, sondern reziproke, achtsame intersubjektive Beziehungen zu wahren. Somit bedarf jede Solidarisierung differenzierter ethischer Bedingungen, die eine Anerkennung des Andersseins des Anderen erlaubt. (ICH)

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