Nationalismus: eine antidemokratische Integrationsideologie
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 29, Heft 4, S. 89-97
Abstract
Die Reaktionen auf die politischen Ereignisse in der DDR seit dem 9. November 1989 und die darauf folgenden deutsch-deutschen Entwicklungen haben gezeigt, daß sich in der bundesdeutschen politischen Kultur ein - wenngleich qualitativ und quantitativ nur schwer bestimmbarer - latenter Nationalismus gehalten hat. Der Verfasser versucht in diesem Zusammenhang in Erinnerung zu rufen, daß der Nationalismus heute eine antiaufklärerische, antidemokratische und antipluralistische Ideologie darstellt. Nach einführenden Bemerkungen zum Begriffsverständnis des Nationalismus und einem Überblick über den Nationalismus im historischen Wandel analysiert der Autor insbesondere die Legitimationsfunktion der Ideologie von der Nation, wobei er darauf hinweist, daß die Forderung nach nationaler Identität und nationaler Homogenität Folgen für das Nicht-Identitäre bzw. Nicht-Homogene hat. Abschließend wird das Spannungsverhältnis zwischen nationalistischem und republikanischem Staatsverständnis beleuchtet. (KS)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0507-4150
Problem melden