Aufsatz(gedruckt)1996

Haben wir uns richtig verstanden?: die Literatur der Bundesrepublik ; Erinnerungen aus der DDR

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 13/14, S. 3-12

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Abstract

"In diesem Beitrag wird nicht der offizielle, durch die Kulturpolitik der DDR reglementierte Umgang mit der Literatur aus der Bundesrepublik dargestellt, sondern eine andere Rezeption, die sich in einer halbprivaten Öffentlichkeit vollzog und alternativ genannt werden kann. Dort ist diese Literatur als Botschaft aus einem anderen Lande aufgenommen worden. Ihre Anziehungskraft wurde dadurch groß, daß sie als eine wirklich freie, kritische Literatur erschien, die keine Rücksichten auf die offizielle Sprache oder gar Zensur zu nehmen hatte. Die Beispiele, an denen diese Rezeption im Halbdunkel dargestellt wird, sollen zeigen, wie die Meinungsbildung in dieser zweiten Öffentlichkeit vor sich gegangen ist. Es wurden Bücher ausgewählt, die für die Leser der DDR zu den wichtigen Leseerlebnissen gehörten. Sie sind zweifellos anders gelesen worden als in der Bundesrepublik. Immer wurde die Lektüre auf die Probleme, Erfahrungen und Krisen der DDR zurückbezogen. So bildete sich eine Praxis des Kontrastlesens aus, die auf die Auswahl der Lektüre einwirkte und auch die Ansichten und Lesarten formte. Literaturkritik und Literaturwissenschaft haben dabei so gut wie keine Rolle gespielt. Wie das Bild von der Literatur der Bundesrepublik sich ausbildete, wird an Büchern und Autoren dargestellt, die sehr lange und nachdrücklich in breiteren Leserkreisen gewirkt haben. Es handelt sich um eine Rezeptionsgeschichte, die bisher jedoch kaum beschrieben, geschweige denn untersucht worden ist." (Autorenreferat)

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