Aufsatz(gedruckt)2005

Demographie und Demagogie

In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 50, Heft 12, S. 1481-1491

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Abstract

Der Beitrag setzt sich kritisch mit aktuellen Diskussionen um die demographische Entwicklung der deutschen Bevölkerung und den damit verbundenen Konsequenzen für die Renten- oder Einwanderungspolitik auseinander. An Herwig Birg, dem 'medialen Superstar der deutschen Demographie', Präsidenten der Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und Autor des Buches 'Die demographische Zeitenwende', wird dessen wenig reflektierter Geschichts- und Kulturnationalismus moniert, der weniger an der Lösung gegenwärtiger Probleme orientiert sei, sondern eher dem ideologischen Fundament des Nationalismus verpflichtet sei. Insbesondere wird Birgs Position in der Frage der Zuwanderung, der darin ein volkswirtschaftliches Verlustgeschäft sehe, als 'abenteuerlich' kritisiert. Auch Charlotte Höhn, die Nachfolgerin Birgs, sei in Fragen der Einwanderungspolitik befangen und qualifiziere Zuwanderung pauschal ab. Der Autor fasst zusammen: 'Die Beispiele Birg und Höhn zeigen vielmehr exemplarisch, dass die Anfälligkeit der Bevölkerungswissenschaft für politische Ideologie und ihre Instrumentalisierung nicht der Vergangenheit angehört, sondern fortbesteht.' (IAB)

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