Die Unverwechselbarkeit des Säkularismus in Indien
In: KAS-Auslandsinformationen, Heft 3, S. 86-130
Abstract
"Wie der westliche, so ist auch der Säkularismus indischer Prägung zunehmend bedroht; ein Umstand, der auf der Verkennung seines eigenständigen Charakters ebenso beruht wie auf der irrigen Vorstellung, er sei eine Lehre mit klar definierten Inhalten bzw. die ihm eigene Trennung von Religion und Staat beruhe auf der Selbstbestimmung des Individuums. Sicher, die indische Verfassung garantiert die Freiheit des Gewissens und der Religionsausübung sowie die Gleichberechtigung aller Bürger. Jedoch ist der Staat in religiösen Fragen keineswegs ohne Kompetenzen, sondern durchaus eingriffsberechtigt. Basierend auf einer grundsatzorientierten Distanz werden Religionen in Indien nicht gleich, aber gleichwertig behandelt. Seine Verpflichtung gegenüber mehrwertigen Doktrinen und sein Bemühen, scheinbar unvereinbare Werte miteinander in Einklang zu bringen, verleihen dem indischen Säkularismus seinen besonderen Wert und machen ihn zu einer eigenständigen, kulturabhängigen Idee. Die Überlebensfähigkeit dieser Idee sollte nicht an der geistigen Trägheit ihrer Verfechter scheitern." (Autorenreferat)
Themen
Staat, Staatskirche, Entwicklungsland, Säkularisierung, Indien, deskriptive Studie, Südasien, Theokratie, politischer Einfluss, Asien, Wert, Kirche
Sprachen
Deutsch
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