Frühkindliche Förderung und Vorschulerziehung in Großbritannien
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 23, S. 22-27
Abstract
Die Autorin berichtet über die in Großbritannien im Jahr 2003 entwickelte "Jedes Kind zählt"-Agenda, die eine regionale Zusammenführung von Schulen, Jugendämtern, Gesundheits- und Sozialdiensten zum Ziel hat und sich auf die von den Kommunalbehörden zu schaffenden Kinderämter ("Children's Services Departments") stützt, in welche auch die Schulämter einzubinden sind. Sie beschreibt die Zeitpolitik und das Bildungswesen, die Reformen in den Jahren 1980 und 1997 sowie die Entwicklung der Kinderbetreuung seit 1997 in Großbritannien. Ihrer Meinung nach erleichtern es die Kinderfürsorge-Agenda, ein verlängerter Schultag und die erweiterte Beschulung, dass Frauen in den Arbeitsmarkt integriert werden können - allerdings meist in schlechter bezahlten und weniger spezialisierten Tätigkeiten. Darüber hinaus ist die Agenda auch Teil neuerlicher Übergriffe durch den Staat, welche alle Bereiche des Familienlebens und der Kindererziehung betreffen und einen Schwerpunkt auf die soziale Kontrolle von Eltern und Kindern legen, die sich nicht den Erwartungen entsprechend verhalten. Gleichzeitig bedeutet die Privatisierung weiter Bereiche der Kinderbetreuung und des Schulwesens, dass ein großer Teil der frühkindlichen Versorgung und Beschulung nicht mehr Teil der öffentlichen Infrastruktur ist. (ICI2)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 2194-3621
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