Aufsatz(gedruckt)1983

Zurück zu einem ausgewogenen Policy-mix: Strategien zur Überwindung der hohen Arbeitslosigkeit

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B. 31, S. 15-24

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Abstract

"Die Strategie der Finanzpolitik ist auf eine Ankurbelung des Wirtschaftswachstum ausgerichtet, so daß durch die Bereitstellung neuer Arbeitsplätze das große Maß an Unterbeschäftigung abgebaut werden kann. Die dazu eingeleiteten Maßnahmen weisen aufgrund der Entzugseffekte, die infolge der Finanzierung durch erhöhte Steuereinnahmen zustande kommen, allerdings einen weniger expansiven Charakter auf als bei einer Kreditfinanzierung. Letztere wird wegen der Konsolidierungsaufgabe nicht in Betracht gezogen. Die Einkommens- und Arbeitsmarktpolitik kann durch mäßigere Lohnsteigerungsraten und flankierende Maßnahmen zur Arbeitszeitverkürzung zum Abbau der hohen Arbeitslosigkeit beitragen. Während die Maßnahmen zur Arbeitszeitverkürzung durchaus umstritten sind, wird niedrigeren Lohnsteigerungen oder längeren Tariflaufzeiten ein positiver Effekt auf die Arbeitsmarktlage zugebilligt, wobei darauf hingewiesen wird, daß es bei den Tariflohnerhöhungen um einen Balanceakt zwischen dem 'Zuviel an Kosten' und dem 'Zuwenig an Nachfrage' geht. Der Beitrag der Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit besteht darin, durch den Abbau der hohen Geldentwertungsraten die Wachstumsaussichten zu verbessern und damit zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beizutragen. Mit Hilfe der Geldmengensteuerung ist es gelungen, den Preisauftrieb zur Jahresmitte auf 2,5 Prozent herabzudrücken. Schwierig erscheint heute die Sicherung eines dauerhaft niedrigen Zinsniveaus, um die Investitionstätigkeit zu fördern und die Reihen zwischen Realkapitalrendite und Finanzkapitalrendite zu verbessern. Der beschäftigungspolitische Beitrag der Geldpolitik besteht darin, daß sie auf Verstetigung angelegt wird und eine Geldversorgung anzustreben ist, die eine Ausschöpfung der Produktionsmöglichkeiten unter Wahrung des stabilitätspolitischen Auftrages erlaubt. Es wird für einen vernünftigen, aufeinander abgestimmten Policy-mix, der den veränderten Rahmenbedingungen angepaßt ist, plädiert. Die notwendige Verbesserung der Angebotsbedingungen darf nicht dazu führen, die Nachfrageseite zu vernachlässigen. Die hohe Arbeitslosigkeit läßt sich um so schneller reduzieren, als das Wirtschaftswachstum wieder in Gang kommt. Dazu sind aber positive Gewinn- und Einkommenserwartungen ebenso nötig wie niedrige Zinsen und stabile Preise." (Autorenreferat)

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