Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1983

Identität in der Nicht-Identität: "immer anders, immer neu"

In: Autonomie und Widerstand: zur Theorie und Geschichte des Jugendprotestes, S. 118-129

Abstract

Der Vortrag ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Identitätsbegriff, soweit dieser als kategoriales Raster zur Beurteilung der Verarbeitungsprozesse sozialer Realität bei Jugendlichen benutzt wird. Den Ausgangspunkt bildet eine kurze Kritik des Identitätsbildungskonzepts von Erikson, das aufgrund seiner Ausrichtung an Anpassungsprozessen als affirmativ dargestellt wird. Eriksons Bestimmung der Technologie als übergreifende sinnstiftende Ideologie wird insofern als anachronistisch und destruktiv abqualifiziert, als diese gerade die Bruchlinie von Identitätsbildungsprozessen zum Anknüpfungspunkt der zentralen Aufgabe bei der Herausbildung von Ich-Identität der Jugendlichen (Synthetisierung gesellschaftlicher Widersprüche) erklärt. Identitätskonzepte - auch in ihrer negativen Variante (Identitätskrise) - werden insgesamt als problematisch erachtet, da davon ausgegangen wird, daß der 'bewegte' Teil der Jugendlichen aufgrund einer Chaotisierung der Subjektivität im Zuge widersprüchlicher Anforderungsstrukturen eher versucht, seine Zerrissenheit und Vielfalt zu leben, als eine einheitliche Verarbeitungsform, die wiederum Anpassungsdruck erzeugen würde, zu suchen. (MB)

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