Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1986

Zur Identität von Jugendlichen

In: Jugend und Gesellschaft: Realitätsbewältigung, Krisen und Auswege, S. 119-128

Abstract

Als ein "Freigelassener der Schöpfung" ist der Jugendliche beim Eintritt in die Reifezeit zwar einer Kette von tiefgreifenden biologischen Veränderungen unterworfen, aber für seinen weiteren Lebensweg sind nicht diese biologischen Veränderungen in erster Linie verantwortlich, sondern die Art und Weise, wie der Jugendliche auf diese Veränderungen antwortet und in welchem Ausmaß er selbst gestaltend Anteil an seiner Entwicklung nimmt. Der Jugendliche ist bei allen äußeren und inneren Einschränkungen, denen er unterworfen ist, Interpret und Mitgestalter seiner Entwicklung. In diesem Kontext beschäftigt sich der Verfasser mit der Identitätsfindung und -bildung von Jugendlichen. Er bezieht sich auf eigene Untersuchungen über die Selbstkonzeptentwicklung von Jugendlichen, auf Untersuchungen über die Entwicklung des moralischen Urteils von Jugendlichen und von Freundschafts- und Autoritätskonzepten, über soziale Konventionen, über politische Konzepte und über das Verständnis für Kommunal- und Staatspolitik. "Da, wo das Elternhaus als Partner und kritischer Begleiter dieses Entwicklungsvorganges versagt, suchen sich Gefühle des Ausgesetztseins, der Unsicherheit und Angst ihr Ventil, und die Welt der Erwachsenen erscheint als bedrohlich, als im wörtlichsten Sinne unheimlich. Um so bemerkenswerter ist es, daß die größere Zahl der Jugendlichen trotz objektiver Berufs- und Zukunftsungewißheit ihre 'Entwicklungsaufgaben' sachlich angeht und ein eigenes Weltbild aufbaut, das sich zwar von dem der Eltern unterscheidet, aber vermutlich nicht mehr, als dieses von dem der Großeltern abweicht." (TR)

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