Wohnquartier und Lebensverhältnisse in der Urbanisierung
In: Arbeiter in Hamburg: Unterschichten, Arbeiter und Arbeiterbewegung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, S. 339-358
Abstract
Der Autor stellt Wohnsituation und Arbeitsbedingungen in den Kontext des sozialen, ökonomischen und räumlichen Wandels im Urbanisierungs- und Industrialisierungsprozeß in Hamburg vor dem Ersten Weltkrieg. Damit verfolgte er das Ziel, durch eine quantitative vergleichende Analyse der Stadtteile Aufschluß zu geben über den Wandel der sozialen Topographie. Er beschrieb Bevölkerungswachstum, innerstädtische Bevökerungsverschiebung, industrielle Expansion einhergehend mit städtebaulichen Eingriffen und gesetzgeberischen Maßnahmen als Bedingungen, unter denen sich der Wandel der Lebensverhältnisse in der Urbanisierung vollzog. Das Bevölkerungswachstum führte zur Auswanderung aus dem Stadtinneren in neue Vororte. Während sich an der Außenalster die exklusiven Oberschichtenviertel hielten, siedelten sich in der Innenstadt Bevölkerungsgruppen der unteren, in den durch bessere Wohnqualität charakterisierten neuen Vororten die der oberen Einkommensschichten an. Zentralität wurde von der Arbeiterschaft gegenüber Wohnqualität bevorzugt, da innenstadtnahe Industrieansiedlungen Arbeitsplätze ohne finanzielle Belastungen durch Verkehrsausgaben erreichbar machten. (AG)
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