Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1986

Die wirtschaftliche Entwicklung Cisleithaniens vor dem Ersten Weltkrieg

In: Arbeiterbewegung in Österreich und Ungarn bis 1914: Referate des österreichisch-ungarischen Historikersymposiums in Graz vom 5. bis 9. September 1986, S. 91-123

Abstract

Auf der Basis von publizierten Daten und Statistiken wird versucht, Tendenzen der Wirtschaftsentwicklung zu vermitteln. Ausgehend von einem Wachstumsrückstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts aufgrund des verzögerten Beginns der Industrialisierung wurde für die letzten Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg eine beeindruckende Dynamik im Wachstumsprozeß des industriellen Sektors und des Transportwesens ermittelt. Die Diskussion der Besonderheiten und Hindernisse der industriellen Revolution verdeutlichte die wachstumsfördernden Wirkungen der wirtschaftspolitischen Maßnahmen und institutionellen Änderungen des Neoabsolutismus: 1848 leitete eine Phase industriefreundlicher und liberaler Reformen von oben ein, die langfristig wachstumsfördernd wirkte. Im weiteren wurde der Eisenbahnbau als Motor der Industrialisierung beschrieben, die Wiener Großbanken als Finanzzentrum der Monarchie ausgewiesen und die Rolle des Staates in der cisleithanischen Volkswirtschaft charakterisiert. Abschließend wurden Großmachtpolitik und Rüstung als Hemmnis der wirtschaftlichen Entwicklung ausgemacht und außer Zweifel gestellt, daß in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg ein militärisch-industrieller Komplex im Entstehen begriffen war. (HRS)

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