Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1987

Die Berliner Westafrikakonferenz von 1884/85 und der Hamburger Schnapshandel mit Westafrika

In: Afrika und der deutsche Kolonialismus: Zivilisierung zwischen Schnapshandel und Bibelstunde, S. 19-40

Abstract

In dem Beitrag befaßt sich der Autor mit dem sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Hintergrund der Berliner Westafrikakonferenz 1884/85. Dazu benutzt er neben wissenschaftlicher Literatur Protokolle, Akten, Statistiken und Drucksachen des Deutschen Reichstages. Es werden die ökonomischen Interessen, von denen die Konferenzteilnehmer geleitet wurden, herausgearbeitet und untersucht, welchen realen Stellenwert humanitäre Argumente während der Konferenz einnahmen. Zur "Exemplifizierung der Ergebnisse" wird dann die Rolle des Schnapshandels bei Hamburger Kaufleuten, insbesondere des Hauses Woermann, in Geschäften mit Westafrika dargestellt. Entgegen der erklärten Absicht, günstige Bedingungen "für die Entwicklung des Handels und der Zivilisation" zu schaffen, wurden auf der Konferenz nur handelspolitische Aspekte geregelt, humanitäre Absichten dagegen nicht ernsthaft diskutiert. Der Autor sieht die Konferenz "als eine auf den Abschluß eines Handelsvertrages angelegte internationale Handelskonferenz", die private und staatliche Wirtschaftsinteressen öffentlich legitimierte. Darüberhinaus trug sie zur Stärkung kolonialexpansionistischer Tendenzen bei. (AG)

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