Kulturpolitik als Innenpolitik
In: Die Neue Sicherheit: vom Notstand zur Sozialen Kontrolle, S. 140-145
Abstract
Es wird der Bedeutungszuwachs der kommunalen Kulturpolitik untersucht. Ein wichtiger Grund der Städte, in Kultur zu investieren, wird in dem damit verbundenen Standortvorteil ausgemacht. Das kulturelle Angebot sorgt nicht nur für eine touristische Nachfrage, sondern auch für das notwendige Umfeld bei den Versuchen, neue Industrien anzusiedeln. Einige Politiker sehen in der Kulturpolitik bereits eine neue Innenpolitik von morgen. Eine differenzierte Kulturintervention bietet sich an, um die Defizite bürokratischer Steuerung auszugleichen und Teile der Sozialpolitik neuen Anforderungen anzupassen. Kulturpolitik müßte damit die Mißerfolge der Stadtplanung der 60er und 70er Jahre thematisieren, die wesentlich zum Zerfall traditioneller sozialer und kultureller Milieus beigetragen haben und gleichzeitig auf die veränderten Bedingungen gesellschaftlicher Sozialisation eingehen können (Öko-Katastrophe, zunehmende Freizeit, Arbeitslosigkeit). (GF)
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