Glasnost in der UdSSR: von systemimmanenter "Kritik und Selbstkritik" zum systemüberwindenden öffentlichen Diskurs
In: Politik und Gesellschaft in sozialistischen Ländern: Ergebnisse und Probleme der Sozialistische Länder-Forschung, S. 198-220
Abstract
Die Verfasserin behandelt zunächst die theoretische und institutionelle Grundlage von "Kritik und Selbstkritik" in den Anfängen der Sowjetunion und fragt nach tatsächlich entstandenen Formen öffentlicher Kritik. Er schließt sich eine Darstellung von Formen und Wirkungsweisen öffentlicher Kritik unter Breschnew und im Übergang zu Gorbatschow an, die Literatur und Kunst, die Berichterstattung in den Medien, Leserbriefe, Bürgereingaben, "Volksaussprachen" und Expertendiskussionen umfaßt. Vor diesem Hintergrund wird die politische Öffnung der Glasnost-Ära in ihrer Funktion für Struktur und Regimekritik sowie die Entwicklung eines "Pluralismus der Meinungen" analysiert. In der Öffnung des Verfassungsdiskurses gegenüber westlichen Modellen wird eine neue Qualität der Regimekritik gesehen. Abschließend wird die Perspektive einer "echten" Meinungsfreiheit über Glasnost hinaus diskutiert.
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