Aufsatz(gedruckt)1987

Italien - Regionalismus, Regionen mit Normal- und mit Sonderstatut

In: Bürger & Staat, Band 37, Heft 2, S. 102-108

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Abstract

Mit dem Begriff der "Regionen ohne Regionalismus" wird in Italien ein Phänomen bezeichnet, das in seiner Eigenheit mit anderen europäischen Staaten nicht vergleichbar ist. Zur Abgrenzung der italienischen Verhältnisse gegenüber beispielsweise dem französischen "zentralistischen Einheitsstaat" erklärt die Bezeichnung "dezentralistischer Einheitsstaat" am besten die italienische Realität, in der die lange Tradition des Regionalismusgedankens ihre ganz spezielle Ausprägung findet. Von den 20 Regionen Italiens besitzen fünf einen Sonderstatus, der aus ethnischen, linguistischen, geographischen Sonderpositionen heraus und als "politische Präventivmaßnahme" verstanden werden muß. Die zum Schutz ethnisch- linguistischer Minderheiten durchgeführten Dezentralisierungsmaßnahmen bedeuten praktisch jedoch kaum Zuwachs an regionalen Kompetenzen. Doch haben sich durch regionale Entwicklungsdisparitäten, unterschiedlichen soziodemographischen Wandel und Heterogenität in der Politischen Kultur die nördlichen Sonderstatutsregionen aufgrund ihrer "relativen Überentwicklung" als erfolgreiche Regionalisten herauskristallisiert. (WEI)

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