"Autonomie" und "Institutionalisierung": zwei konkurrierende politische Strategien
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 20, Heft 2, S. 131-142
Abstract
In ihren politischen Strategien sind die europäische und die nordamerikanische Frauenbewegung in sich tief gespalten. Die einen wollen den Gedanken der Autonomie unabhängig von Parteien und Institutionen verwirklichen, die anderen versuchen, ihre persönlichen und politischen Ziele innerhalb der gegebenen Institutionen durchzusetzen. Unter Nachweis der patriarchalen Konnotation des Begriffs Autonomie schlägt die Autorin vor, die Dichotomie von Autonomie und Institutionalisierung durch die Dichotomie autonome versus heteronome Institutionalisierung zu ersetzen. Historisch gesehen war "Autonomie" ein bürgerlich-männliches Konzept, das Frauen ausdrücklich ausschloß und das seine Bedeutung ändern mußte, bevor es Frauen einbeziehen konnte. Der Beitrag diskutiert die Frage, ob das Konzept der Autonomie überhaupt mit weiblichen Prioritäten kompatibel sei. Zugleich zeigt er, daß es auch in der autonomen feministischen Szene institutionelle Strukturen gebe. (pka)
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Deutsch
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