Handel
In: Grundprobleme der Entwicklungsländer, S. 176-193
Abstract
Zwei Thesen bestimmen die Überlegungen: das Welteinkommen ist extrem ungleich verteilt und der Anteil der Entwicklungsländer am Welthandel beträgt nur ein Fünftel - daran läßt sich ermessen, welches Potential an "Entwicklungshilfe" erschlossen würde, gelänge es, den Handelsanteil der Dritten Welt stärker mit ihrem Bevölkerungsanteil in Einklang zu bringen. Die Industrieländer könnten den Aufholprozeß der Dritten Welt durch eine liberalere Einfuhrpolitik fördern. Am Beispiel der verschiedenen Stationen des "GATT"-Abkommens bis zum Jahr 1991 werden die Probleme und Chancen des Protektionismus für die Industrie- und Entwicklungsländer dargestellt. Als Fazit sieht der Autor eine weiterhin bestehende hohe handelspolitische Abhängigkeit von den Industrieländern. Er setzt vor allem auf eine Diversifizierungs-Strategie der Dritten Welt, die auch auf die Bedürfnisse und aufnahmefähigen Märkte der Entwicklungsländer selbst zugeschnitten ist. Voraussetzung hierfür sollten Landreformen und die Abkehr von der Niedrigpreispolitik für Nahrungsgüter sein, was letztlich auch eine erlösstabile Exportindustrie fördern würde. (rk)
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