Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1990

Signaturen der Aufklärung

In: Diskurs und Dezision: politische Vernunft in der wissenschaftlich-technischen Zivilisation ; Hermann Lübbe in der Diskussion, S. 151-165

Abstract

"Zeichensetzungen von Erkenntnisbegehrlichkeiten nach lichtvollem, erhellendem Wissen - die Signaturen der Aufklärung also - sind die vorweg zum Fragment verurteilte Problemstellung." Impressionen verschiedenartigster Aufklärungen liefern zunächst den atmosphärischen Hintergrund. Der Autor untersucht hier die Lichtorientierung prähistorischer Zeit, die Fragen der ionischen Philosophie an die "stumme Natur", das auf Naturbeherrschung ausgerichtete Denken des Mittelalters sowie den Rationalismus Descartes' und Bacons. Unter dem Titel "Singularisierungen" (Koselleck) wird beginnend mit Descartes die einheitsstiftende Monomythie von Vernunftdogmen untersucht. "Die Vielfalt und Buntheit der Welt geriet unter den Druck monocolorer Singularisierungen, wie eine Fülle inhaltlicher Begriffsverschiebungen verdeutlicht." Dies wird an Kant, Diderot, de Sade und der Französischen Revolution illustriert. Mit "Anthropomorphien" werden schließlich Elemente unterschiedlicher Aufklärungskritik namhaft gemacht. So wird in der Romantik das Naturhafte und Irrationale des Menschen wieder stärker Gegenstand des Diskurses über den Menschen. In Hegels Philosophie wird schließlich der gelungene Versuch einer Vermittlung der Dualismen der Aufklärung gesehen. Das vorläufige Ende der Aufklärung wird in einem "melancholischen Allegorismus" gesehen. (ICD)

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