Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1991

Martin Heidegger: ein schwieriges Verhältnis zur Politik

In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 215-228

Abstract

In Heideggers "Beiträgen zur Philosophie" (1936-1938 entstanden) wird "eine große Abrechnung mit den Zeitläuften der dreißiger Jahre, mit der verkommenen Bewegung, mit dem Führer, der seiner eigentlichen Aufgabe untreu wurde und dem Geheiß des Seins nicht entsprach", gesehen. Der Autor skizziert die Auseinandersetzung Heideggers mit dem politischen System des Nationalsozialismus, wie sie ihren Ausdruck in den "Beiträgen" und in anderen Schriften gefunden hat. Hierzu wird auch auf zeitgeschichtliche Dokumente anderer Autoren (Löwith, Jaspers) zurückgegriffen. Zu Heideggers Politikverständnis wird im Anschluß an A. Schwan festgestellt: "Die das Staats-Werk Schaffenden und zwar als eine spezifische Grundform des Ins-Werk-Setzen der Wahrheit sind die geschichtsmächtigen Führer, die der Gefolgschaft des Volkes das Gesetz des Handelns aufprägen. Die Führer stehen selbst über dem Gesetz." Der Autor untersucht im weiteren die politischen bzw. nationalsozialistischen Aspekte in dem persönlichen Verhältnis Löwiths zu Heideggers, in Heideggers Hölderlin-Vortrag sowie in Heideggers Rektoratsrede. Heidegger vollzog in der Resignation angesichts der nationalsozialistischen Realität keine Abkehr oder Umkehr; er vollzog, "überhaupt keine Kehre, er brauchte dies nicht zu tun, ja er durfte es nicht, weil das abgründige, dem Geheiß des Seins hörige und deswegen unbeirrte Denken nur im Dienste der Seinsgeschichte steht." (ICD)

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