Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1991

Nationalsozialistische und "gesamtdeutsche" Geschichtsauffassung

In: Faschismus und Nationalsozialismus, S. 137-150

Abstract

Der Autor setzt sich mit dem nationalsozialistischen Geschichtsbild, insbesondere dem von Adolf Hitler, und Vertretern der "gesamtdeutschen" Geschichtswissenschaft aus Deutschland und Österreich auseinander. Letztere wurden von den Nationalsozialisten vereinnahmt und zu Propagandazwecken gebraucht. Grundlage für die Darstellung ist vor allem das Werk des nationalsozialistischen Historikers Günther Franz von 1981: "Das Geschichtsbild des Nationalsozialismus und die deutsche Geschichtswissenschaft". Als die wichtigsten ideologischen Komponenten, die man in der NS-Zeit auch in Schulbüchern und Schulungen der Partei vorfand, werden genannt: der Sozialdarwinismus, die Rassenlehre, die in der zweiten Hälfte des 19. Jh. vertreten wurde (u.a. von Nietzsche, Wagner, Chamberlain), Geschichte verstanden als Geschichte von Rassenkämpfen und damit verbunden der Antisemitismus (vertreten u.a. von Eugen Dühring und Schönerer), als Abneigung gegen das orientalische asiatische Judentum und das Volk der Gottesmörder, des weiteren die Verurteilung der Italienpolitik im wilhelminischen Zeitalter und die Befürwortung der Ostkolonisation. Die Wende der Geschichtswissenschaft zugunsten der NS-Herrschaft vollzog sich 1935 durch die Gründung des "Reichsinstituts für die Geschichte des neuen Deutschlands". Der Träger des Anschlußgedankens in Österreich war Heinrich von Srbik, der 1929 in einem Vortrag für die "gesamtdeutsche Geschichtsauffassung" eintrat, die versucht, die norddeutsch-protestantische, süddeutsche und katholische österreichische Geschichtsauffassung "in ein großes Gebäude der Geschichtsbetrachtung und der Geschichtswertung einzuführen". (ICE)

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