Sozialplanung und Völkermord: Thesen zur Herrschaftsrationalität der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik
In: "Vernichtungspolitik": eine Debatte über den Zusammenhang von Sozialpolitik und Genozid im nationalsozialistischen Deutschland, S. 11-23
Abstract
In der Frage nach den Hintergründen der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik der Juden spielen ökonomische und bevölkerungspolitische Aspekte eine wesentliche Rolle. Die Autoren sehen eine integrale Verbindung von Völkermord und Rationalisierung der Wirtschaft, die als langfristige Planung die "Ökonomie der Endlösung" bestimmte. Zur angestrebten Reduzierung der Überbevölkerung Europas aus kriegswirtschaftlichen Gründen und der Ausgrenzung der sozial Schwachen oder Kranken aus dem Wirtschaftskreislauf diente ein rassistisch ausgeformtes Konzept der Menschenvernichtung, das die "soziale Frage" lösen sollte. Der Konsens von rassistischen und ökonomischen Auswahlkriterien als Teil weitreichender Vernichtungspläne eröffnet für die Ursachenforschung einen anderen historischen Blickwinkel. (ICI)
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