Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1995

Tarifpolitik in einer Transformationsökonomie: eine Bilanz nach fünf Jahren Tarifpolitik in den neuen Ländern

In: Wirtschaftliche und soziale Einheit Deutschlands: eine Bilanz, S. 195-219

Abstract

In dem vorliegenden Beitrag werden die Schwierigkeiten der Tarifpolitik in einer Transferökonomie am Beispiel der neuen Bundesländer analysiert. Die politisch gesetzten Rahmenbedingungen und deren ökonomische Konsequenzen versetzten die gewerkschaftliche Tarifpolitik in den neuen Ländern in eine nahezu ausweglose Situation. Die hochgesteckten Erwartungen der ostdeutschen Beschäftigten auf rasche Angleichung der Arbeits- und Einkommensbedingungen an westdeutsches Niveau, der massive Druck zur tarifpolitischen Mäßigung seitens der Politik und die zunächst eher distanziert-skeptische Haltung der Mitglieder in den alten Bundesländern gegenüber den Ansprüchen der neuen Ost-KollegInnen machte die Tarifpolitik in Ostdeutschland zu einer äußerst schwierigen Gratwanderung. Die tarifpolitische Praxis zeichnet sich durch ein hohes Maß an Differenzierung und Rücksichtnahme auf die jeweiligen branchenspezifischen Gegebenheiten aus. Daß die gewerkschaftliche Tarifpolitik von interessierter Seite zum Hauptverantwortlichen für die enormen Probleme der Transformationskrise gestempelt wurde, ist angesichts der realen Entwicklung überraschend und zeigt einmal mehr, wie gern die Tarifpolitik und die Gewerkschaft zum Sündenbock gemacht werden (sollen). (psz)

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