Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1998

Ethnisch-gesellschaftliche Desintegration und ethnisch-kulturelle Konflikte

In: Ethnisch-kulturelle Konflikte im Sport: Tagung der dvs-Sektion Sportsoziologie vom 19.-21.3.1997 in Willebadessen, S. 15-30

Abstract

In den westlich modernen Gesellschaften ist eine Zunahme ethnisch-kultureller Konflikte zu verzeichnen. So treten vermehrt Konflikte um die Anerkennung religiöser Symbole und spannungsgeladene Auseinandersetzungen zwischen ethnisch-homogenen Fußballmannschaften auf. Es gehört zu den Gemeinplätzen, daß der Sport weitreichend positive Effekte für das interkulturelle Zusammenleben hat. Es ist Skepsis angebracht, zumal psychologisch fundierte Untersuchungen die soziologischen Befunde zur gesellschaftlichen Desintegration und ihre sozialen Folgen eher ausblenden und bestenfalls gruppenbezogene Faktoren einbeziehen. Sport wird nur über die Differenzkategorie von Sieg oder Niederlage zum effektiven Mittel der Anerkennung und des Erwerbs von Respekt, unabhängig von den sonst zugewiesenen oder übriggelassenen Chancen. Daher ist vorsichtig mit der Hoffnung umzugehen, daß ausgerechnet der konkurrenzorientierte Mannschaftssport vor dem Hintergrund Desintegration einen Beitrag zur Befriedung ethnisch-kultureller Konflikte leisten kann. (prk)

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