Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Organisationskomik: Vorüberlegungen zu einer wenig beachteten Sorte von Kommunikationen in Organisationen

In: Kommunikationsausbrüche: vom Witz und Humor der Organisation, S. 143-181

Abstract

Der Beitrag befasst sich mit der Form des Witzes, der sich auf der Ebene jeder organisierten Kommunikation im Gegensatz zu der freien einfach stattfindenden, fließenden Kommunikation ausdrückt und die nicht dem domestizierenden Einfluss einer Organisation unterworfen ist. Obwohl in Organisationen eher der Ernst des Lebens nistet anstatt Spaß, verdeutlicht doch die Fallstudie aus einer Industrieverwaltungsfirma der 60er bis 70er Jahre, wie der Blick auf eine unfreiwillige Bürogemeinschaft aus der zeitgeschichtlichen Distanz heraus geradezu komisch anmutet. Weitere Fallstudien belegen, dass selbst moderne Organisationen vermutlich mehr Komik erzeugen als anfangs vermutet. In diesem Zusammenhang stellt sich abschließend die Frage nach der soziologischen Bedeutung eines solchen Befundes. Gerade angesichts der Defizite der psychologisch-psychoanalytisch orientierten Theorien, die dem Witz jede gesellschaftliche Dimension absprechen, gilt es, ein Konzept zu entwickeln, das das Komische als eine verbreitete Form der Bewältigung der vom ständigen Scheitern bedrohten bzw. unvollständigen Kommunikation in Organisationen hypostasiert. (ICH)

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