Die katholische Kirche und der amerikanische Wohlfahrtsstaat
In: Eigeninteresse und Gemeinwohlbindung: kulturspezifische Ausformungen in den USA und Deutschland, S. 137-153
Abstract
Die katholische Kirche, auch die amerikanische, hat sich immer wieder im 20. Jahrhundert als aktive Unterstützerin des Ausbaus und des Erhalts des Wohlfahrtsstaates gezeigt. Der Beitrag verfolgt die Frage, welche Bedingungen dazu geführt haben, dass die katholische Kirche zu einem aktiven Diskursteilnehmer zu Fragen des Wohlfahrtsstaates in der amerikanischen Öffentlichkeit geworden ist. Es geht also um die spezifische Verschränkung von Ideen und Interessen, die dazu führt, dass sich ein kollektiver Akteur im Namen des Gemeinwohls für den Wohlfahrtsstaat einsetzt. Um diese Verschränkung zu rekonstruieren, wird die Haltung der Kirche zu sozialpolitischen Fragen der 1930er, 60er und 80/90er Jahren dargestellt und analysiert. Es geht darum, die unterschiedlichen organisationsinternen und -externen Bedingungen für das wohlfahrtspolitische Engagement herauszuarbeiten. Ein Schlüssel für das Verständnis des wohlfahrtspolitischen Engagements, so die These, ist die spezifische Situierung der katholischen Kirche in der amerikanischen Gesellschaft sowie ihr Verhältnis zum Vatikan. (ICH)
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