Gesellschaftliche Probleme des Alter(n)s zwischen Mikro- und Makroebene: zur Methodologie alter(n)ssoziologischer Erklärungen
In: Zur Konstruktion sozialer Ordnungen des Alter(n)s, S. 65-79
Abstract
Die Soziologie des Alterns hat, ebenso wie die allgemeine Soziologie und alle anderen angewandten Soziologien, einen multiparadigmatischen Zustand erreicht, d.h. bei der Erklärung bestimmter empirischer Sachverhalte konkurrieren stets mehrere, teilweise miteinander kompatible, teilweise einander widersprechende Ansätze. Auf diesem Hintergrund unternimmt der Beitrag den Versuch, durch die Verlagerung der Diskussion auf eine metatheoretische Ebene das Verhältnis zwischen empirischer Beobachtung und theoretischer Erklärung im Objektbereich zu analysieren. Es werden Schwierigkeiten, die die theoretische Erklärung makrosozietärer Probleme mit sich bringt, als typische Probleme beim Übergang zwischen Mikro- und Makroebene soziologischer Beschreibung interpretiert.Diese entstehen besonders dann, wenn der soziologische Gegenstandsbereich bestimmte Strukturmerkmale besitzt, wie sie für gesellschaftliche Probleme des Alterns charakteristisch sind: eine starke Differenzierung von Handlungsfeldern und eine hohe Pluralität und Diversität von Handlungsmustern. Abschließend werden einige theoriestrategische und methodologische Konsequenzen skizziert, die verdeutlichen, dass sich Alternssoziologie als Wissenschaft verstehen muss, die quantitativ ermittelte makrosozietäre Sachverhalte durch die Deskription qualitativ erforschter kultureller Phänomene kausal erklärt. (ICH)
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