Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Politische Ideologie im Wandel?: eine Längsschnittanalyse der Inhalte der politischen Richtungsbegriffe 'links' und 'rechts'

In: Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 1998, S. 207-243

Abstract

Die Links-Rechts-Dimension wird in der vorliegenden Studie als eine Struktur politischer Symbole verstanden, die dem Vereinfachungsbedürfnis der Bürger in der Wahrnehmung, Deutung und Bewertung politischer Konflikte entgegenkommt. In Bezug auf die inhaltliche Bedeutung dieser Symbolik bildeten unterschiedliche vorindustrielle und industrielle Gruppen- und Interessenkonflikte, wie z.B. Monarchie/Demokratie, Kapital/Arbeit, Klerikalismus/ Säkularismus, einen entsprechenden Bezugsrahmen, wobei vor allem ökonomische Verteilungskonflikte im 20. Jahrhundert zum zentralen Thema der Links-Rechts-Polarisierung wurden. Seit den späten 60er Jahren rücken jedoch neue nicht-materielle politische Themen und Konflikte in den Vordergrund, die die Politikziele westlicher Industrienationen von Wirtschaftswachstum und Wohlstand in Frage stellen. Die Autorin untersucht die Frage, inwieweit diese neuen Konflikte in die bestehende Links-Rechts-Terminologie integriert werden können, anhand von Umfragedaten von 1990 in Ostdeutschland und 1997/98 in Ost- und Westdeutschland. Sie orientiert sich dabei an dem Kategorienschema von Peter Selb und überprüft folgende, in der Fachliteratur häufig formulierte Hypothesen: Das Links-Rechts-Schema hat die neuen Konflikte mehr oder weniger vollständig integriert (1); Es hat eine inhaltliche Pluralisierung der Links-Rechts-Dimension stattgefunden (2); Die Bedeutung von "links" und "rechts" ist in ihrem Kernbestand erhalten geblieben (3); Die Links-Rechts-Terminologie hat inzwischen ihre Bedeutung verloren (4). (ICI2)

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