Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2003

Politik und Staat: differenzierungstheoretische Probleme in Niklas Luhmanns Theorie des politischen Systems

In: Das System der Politik: Niklas Luhmanns politische Theorie, S. 34-48

Abstract

Bislang wurde die Frage, wie und welche Differenzierungsformen in der Konstruktion einer Gesellschaft zusammenwirken und welche Semantik dies herausstellt, (nicht nur) in der Systemtheorie vernachlässigt. Die gegenwärtige Dominanz des Theorems funktionaler Differenzierung in der Beschreibung der modernen Gesellschaft führt dazu, die Gemengelage an Differenzierungsformen im einzelnen zugunsten einer primär funktionalen Beschreibungsfigur zu unterschätzen. Das gilt zum Beispiel für die Beschreibung der modernen Ordnung von Inklusionen und Exklusionen. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die systemtheoretische Differenzierungstheorie in der Lage ist, sich diesem "entweder-oder" zu entziehen, wenn sie sich des Zusammenspiels funktionaler und segmentärer Differenzierung vergewissert. Denn die funktionale Ausdifferenzierung des Weltpolitiksystems stabilisiert sich durch die Differenzierung in Segmente, das heißt in Staaten und Staatenbünde. Globalisierung und Segmentierung schließen sich nicht aus. Es gibt ein globales politisches Funktionssystem - als Staatensystem. Diese Vielzahl an Grenzen durchkreuzt den vermeintlich klaren funktionalen Grundriss der modernen Gesellschaft. (ICA2)

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