Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2003

Dialektische Konstellationen: zu einer kritischen Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse

In: Modelle kritischer Gesellschaftstheorie: Traditionen und Perspektiven der Kritischen Theorie, S. 39-62

Abstract

Eine Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse ist auch ein Desiderat für die Kritische Theorie. Dieser Vernachlässigung der Thematik vor allem in der sog. "jüngeren Kritischen Theorie" korrespondiert eine ähnliche Entwicklung innerhalb des Mainstreams der Sozialwissenschaften. Trotz weitreichender empirischer Beschäftigung mit ihren Erscheinungsformen lässt sich zunehmend eine Ausblendung der theoretischen Provokation der Naturproblematik wie auch ein Verzicht auf eine kritische Beschäftigung mit ihren gesellschaftlichen Bearbeitungsformen beobachten. Stattdessen hat sich ein technokratisches Umweltmanagement etabliert, das auf eine Kritik der dominanten Bearbeitungsformen ökologischer Probleme verzichtet. Der Autor versucht daher eine Skizze für eine kritische Theorie der Naturverhältnisse. Dazu werden zunächst zwei gegenläufige Tendenzen im Verhältnis zur kritischen Theorie beobachtet. Einerseits eine Ignoranz gegenüber dem Potential, das in den Schriften der älteren Kritischen Theorie angelegt war und das dazu geeignet gewesen wäre, der Vernachlässigung ökologischer Probleme und der Ausblendung von Theorietradition sich zu vergewissern und den Ansatz genauer zu bestimmen, der mit den Arbeiten Benjamins, Horkheimers, Adornos und Marcuses verbunden war. Danach wird dann kurz darauf eingegangen werden, welche Gründe dafür verantwortlich waren, dass diese Motive in den 1970er und 1980er Jahren nicht aufgenommen wurden und welche Probleme bzw. ungelösten Fragen mit diesen Arbeiten verbunden sind, bevor abschließend ein kurzer Überblick über heutige Themenfelder und theoretische Ansätze, über Gegenstände und Probleme einer kritischen Theorie der Naturverhältnisse gegeben wird. (ICA2)

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