Kritische Gesellschaftstheorie und emanzipatorische Gewerkschaftspolitik
In: Kritische Theorie im gesellschaftlichen Strukturwandel, S. 14-33
Abstract
Der Autor unternimmt in seinem Vortrag den Versuch, auf der Grundlage der Traditionsbestände und Berührungsflächen, die es zwischen der Kritischen Theorie und den Gewerkschaften in empirischen Untersuchungsfeldern und in der Bildungsarbeit gegeben hat, einige Akzente neu zu setzen und einen erweiterten Arbeitshorizont zu eröffnen. Gerade in einer Zeit, in der die Schutzvorrichtungen sozialstaatlicher Systeme zerbrechen, haben die Gewerkschaften den Auftrag, im Interesse der Sicherung von verbesserten Bedingungen für ein Leben in Würde zu sorgen und die sozialen Bedürfnisse der Menschen ernst zu nehmen. Im Beziehungsgeflecht zwischen Kritischer Theorie und emanzipatorischer Gewerkschaftspraxis ist nach Ansicht des Autors eine Erweiterung auf beiden Seiten notwendig. Eine Gesellschaftstheorie, die sich an der Frankfurter Schule orientiert, muss den Weg in die Gesellschaft wagen, um der politischen Bildung wieder neue Impulse zu geben. Auf der anderen Seite können Gewerkschaften nicht mehr alleine den engen Horizont von Arbeitsplatzinteressen als einzig vertretbaren Handlungsraum betrachten, sondern sollten - um ihrer eigenen Lebensfähigkeit willen - ein gesamtgesellschaftliches Mandat stärker als bisher wahrnehmen. (ICI2)
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