Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Netze im Raum - Räume im Netz

In: Institutionen und sozialer Wandel: Festschrift für Prof. Dr. Klaus Plake zum 60. Geburtstag, S. 231-259

Abstract

Der öffentliche Diskurs um Raum und Internet ist durch zwei Thesen strukturiert: Erstens vernichte das Internet Raum dadurch, dass es ihn als Kommunikationshindernis praktisch in Echtzeit überwinde. Zweitens bilde das Internet selbst einen (virtuellen) Raum, welcher erforscht, erobert, erweitert und genutzt werden könne. Hinsichtlich der ersten These, die die Wirkung des Internetangebotes auf den realen, sozioökonomisch strukturierten, physikalisch-geographischen Raum formuliert, stellt sich die Frage: Welche Räume sind es, die um welchen Preis und zugunsten welcher Nutzergruppen "vernichtet" werden? Oder umgekehrt: Wie wirken sich bereits bestehende, räumliche Strukturen auf die Nutzung und Weiterentwicklung der Netztechnologie aus? Hinsichtlich der zweiten Annahme, die von netzbasierten Räumen ausgeht, muss gefragt werden, nach welchen Regeln die Übertragung von alltagstheoretischen Raumkonzepten in die digitale Kommunikation funktioniert und welche Chancen und Risiken eine auf diese Weise räumlich institutionalisierte Nutzung des Internets mit sich bringt. Zur Beantwortung dieser Fragen diskutiert die Autorin zunächst komplexe Raumkonzepte, wie sie in den letzten Jahren in den Sozialwissenschaften erarbeitet wurden. Im zweiten Abschnitt ihres Aufsatzes beleuchtet sie die Veränderung von Raumvorstellungen unter dem Einfluss der so genannten klassischen Massenmedien. Vor diesem Hintergrund versucht sie, virtuelle Räume in ihrer sozialen Relevanz zu begreifen, aber auch physisch-materielle Räume als nicht zu hintergehende Strukturen der sozialen Wirklichkeit zu ihrem Recht kommen zu lassen. (ICI2)

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