Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Föderalismus

In: Politische Theorie und Regierungslehre: eine Einführung in die politikwissenschaftliche Institutionenforschung, S. 130-162

Abstract

Der Autor kennzeichnet Struktur, Prozess, System, Akteur und Institutionen als unterschiedliche Zugänge, um das Phänomen Föderalismus zu erschließen. Die Erklärungsabsichten jedes theoretischen Zugangs sind unterschiedlich - Demokratiefähigkeit des Föderalismus und phänomenologisch-morphologische Erfassung des Föderalismus beim Strukturansatz; die Anpassung föderaler Ordnungen im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Veränderungen beim prozessorientierten Ansatz; die (De)Stabilisierungsmechanismen des Föderalismus in der Systemtheorie; die Allokationseffizienz und demokratische Qualität im der ökonomischen Theorie des Föderalismus; die Suche nach 'Gleichgewichtslösungen' im Rational Choice Institutionalismus; das Zusammenspiel von Föderalismus und anderen Elementen in Konfigurationen sowie die Beharrungskräfte des Föderalismus in der institutionalistischen Analyse. Auch lassen sich gewisse Schwerpunkte bei den Theorien nachweisen: Die Bedeutung von Föderalismus und Demokratie als Fragenkomplex kommt stark beim Strukturansatz zur Sprache, aber auch im ökonomischen Ansatz. Intergouvernementale Beziehungen bilden einen Schwerpunkt der Prozessanalyse, des Rational Choice Institutionalismus und des historischen Institutionalismus. Der Föderalismus als System ist bei der Systemtheorie, zum Teil bei der Prozessanalyse und im Rational Choice und Historischen Institutionalismus zentral. Die systematische Übersicht zeigt nur die Theorienvielfalt in der Föderalismusforschung und gleichzeitig, was wir jeweils an Informationen bei jedem Ansatz erwarten können. Der Föderalismus stellt sich jeweils ganz anders dar, je nachdem ob man ihn als "a single constitutional thing" betrachtet (wie im staatsrechtlichen Zugang), als Prozess der Anpassung an gesellschaftliche Verhältnisse (wie im soziologischen Föderalismus), als System, als Konfiguration (wie im historischen Institutionalismus ), als Allokationsstruktur (wie in der ökonomischen Theorie des Föderalismus) oder als strategisches Spiel (wie im Rational Choice-Institutionalismus). (ICG)

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